Strom aus neuen Photovoltaik- und Onshore-Windenergieanlagen ist an idealen Standorten bereits heute günstiger als aus fossilen Kraftwerken. Dieser Trend wird sich bis zum Jahr 2035 deutlich verstärken. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). Günstigste Technologie unter allen Kraftwerkstypen wird die Photovoltaik. Aktuell produzieren PV-Anlagen je nach Anlagentyp und Globalstrahlung Strom für 3,71 bis 11,54 ct/kWh. Bei der Windkraft führten sinkende Anlagekosten und steigende Volllaststunden zu den niedrigen Kosten von 3,99 bis 8,23 ct/kWh. An guten Standorten produzieren Windenergieanlagen heute schon zu geringeren Kosten als neue Kohle- oder Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerke.
Dagegen könnten im Jahr 2018 neu errichtete Braunkohlekraftwerke zu Gestehungskosten von 4,59 bis 7,98 ct je kWh bei einem heute noch sehr niedrigen CO₂-Preis produzieren. Es folgen große Steinkohlekraftwerke (6,27 bis 9,86 ct/kWh) und GuD-Kraftwerke (7,78 bis 9,96 ct/kWh). Gaskraftwerke sind mit 11,03 bis 21,94 ct/kWh deutlich teurer.
Aufgrund des technischen Fortschritts werden PV-Freiflächenanlagen in Süddeutschland und Onshore-Windenergieanlagen an windreichen Standorten bis 2035 die durchschnittlichen Stromgestehungskosten aller fossilen Kraftwerke unterbieten.
Die Volllaststunden der konventionellen Kraftwerke sinken aufgrund des steigenden Anteils von Ökostrom weiter, was ihre Kosten in die Höhe treibt. Hinzu kommen steigende Brennstoff- und CO2-Zertifikatspreise. Ab 2030 fallen laut Fraunhofer ISE die Stromgestehungskosten für PV-Anlagen unter 4,7 ct/kWh für Aufdachanlagen bzw. 2,41 ct/kWh für Freiflächenanlagen.