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„Wir möchten gegen Totalschaden abgesichert sein“

Lesezeit: 3 Minuten

Philipp und Christopher Westphal aus Mittelfranken setzen auf Vielfalt und auf eine Dürrepolice.


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Um das Dürrerisiko zu senken, bauen wir auf unseren Flächen zunächst verschiedenste Kulturen an“, berichtet Landwirt Philipp Westphal (38). Er bewirtschaftet mit seinem Bruder Christopher (30) einen 400 ha-Ackerbaubetrieb in Meinheim, Bayern – vor allem konventionell, aber auch biologisch. Zusätzlich halten sie sog. „Heubullen“, haben eine Biogas- und eine PV-Anlage und erledigen Lohnarbeiten.


„Auf Böden mit 27–88 Bodenpunkten wirtschaften wir ohne feste Fruchtfolgen. Stattdessen verteilen wir die Kulturen auf verschiedene Standorte“, so Westphal. Auf schlechteren Böden baut er z.B. Hafer, Dinkel und Silomais an, auf besseren Böden eher Durum, Raps und Soja. „Dabei setzen wir auf pfluglose Bodenbearbeitung und Mulchsaat“, so der Landwirt. Zudem achtet er auf einen Wechsel zwischen Sommerung und Winterung sowie zwischen Halm- und Blattfrüchten.


Die mittleren Hektarerträge liegen für Weizen bei 85 dt, für Raps bei 42 dt und für Silomais bei 550 dt Frischmasse (33% Ts.). Der durchschnittliche Niederschlag liegt bei 600 mm/Jahr.


„Die längeren Trockenphasen, v.a. im Frühjahr, bereiten uns jedoch Sorge“, berichtet Westphal, „auch wenn es 2018 und 2019 noch gerade rechtzeitig geregnet hat“. Deshalb hat der Landwirt noch im Frühjahr 2018 eine Dürrepolice bei der Versicherungskammer Bayern abgeschlossen: Knapp 300 ha Ackerland hat er gegen Dürre versichert. Besonders wichtig sind ihm dabei Silomais, Körnermais und Raps.


„Hoffe auf Zuschuss“


Die Versicherung würde ihm für den Fall, dass der Niederschlag an der Referenzwetterstation innerhalb des Haftungszeitraumes unter einen bestimmten Wert sinkt, eine Entschädigung von 30% der Versicherungssumme auszahlen. Bei allen Unwägbarkeiten, so Westphal, hätte er zumindest bei einem Totalschaden die Festkosten abgesichert.


Ob sich das rechnet? Für Westphal eventuell schon, er hat seine Police zum Schnäppchenpreis abgeschlossen. Bei Versicherungssummen von 2200 €/ha für Mais und 2000 €/ha für Weizen zahlte er 2020 nur 7,50 €/ha Prämie. Ein Grund für den günstigen Beitrag sei auch, dass der Tarif 2016 neu auf den Markt kam und damals nur wenige Schadendaten und versicherungstechnische Statistiken für dieses Risiko vorhanden waren, erklärt Thomas Spiegel von der Versicherungskammer. Die Prämien neuerer Verträge lägen bei zugleich genauerer Niederschlagserfassung und besseren Leistungen höher.


Was Westphal macht, wenn der Vertrag ausläuft, weiß er noch nicht. „Für bessere Bedingungen würde ich schon mehr zahlen, aber z.B. 50 €/ha wären schon sehr viel. Ich hoffe, dass der Bund bis dahin Zuschüsse gibt, so wie z.B. österreichische Landwirte mit über 50% der Versicherungsprämie unterstützt werden“, resümiert der Landwirt


Anne Schulze Vohren

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