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„Wir setzen auf die bayerische Kartoffel!“

Lesezeit: 3 Minuten

Der niederländische Kartoffelverarbeiter Aviko will in Bayern seine Kapazitäten erweitern und mehr Kartoffeln erfassen.


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Wie war das Kartoffeljahr 2017 aus Ihrer Sicht?


Dick Zelhorst: Das letzte Jahr war das komplette Gegenteil von 2016, was Anbau, Erträge und Preise angeht. Selten zuvor war das Wetter, die Lager- und Verarbeitungskapazitäten sowie der Weltmarkt für uns so schwer kalkulierbar wie 2017. Allein in den fünf größten europäischen Anbauländern stieg die Kartoffelfläche um 3,6% an, sodass mit 29Mio.t eine Rekordernte eingefahren wurde. Im letzten Sommer gab der Terminmarkt Leipzig noch Preise von 20€/100 kg aus, aktuell werden für April 2018 Tagespreise von 4 bis 5€ prognostiziert.


Für die Erzeuger sind solche Preise ein Schlag ins Gesicht. Muss man sich bereits um das Preisniveau für die nächsten Frühkartoffeln Sorgen machen?


Zelhorst: Das hängt im Wesentlichen davon ab, wie viel Ware wir im Frühjahr noch übrig haben und ob der Absatz auf dem jetzigen Niveau bleibt oder noch wächst. Bis Mai erwarte ich ehrlich gesagt wenig Änderungen am Tagespreis. Die Frittenfabriken laufen derzeit auf volle Pulle. Auch wir haben 2017 mehr als die übliche Menge von 1,9Mio. t eingekauft. Jetzt kommt es vor allem darauf an, schlechte Ware der Vertragsbauern vom Markt zu nehmen und damit die Übermengen zu reduzieren!


Werden die Anbauflächen weltweit weiter in diesem Maße steigen?


Zelhorst: Ich glaube, dass sich die Flächen in der EU allmählich stabilisieren. Auch wenn der Konsum allein in der EU jedes Jahr noch um 2 bis 2,5% zulegt. Daher wollen auch wir – wie viele andere europäische Frittenhersteller – weiter wachsen. In Südbelgien planen wir z.B. gerade ein ganz neues Werk.


Ihr Unternehmen hat in den letzten Jahren auch in die beiden bayerischen Standorte viel Geld gesteckt. Was konkret haben Sie in Süddeutschland vor?


Zelhorst: Für die bayerische Kartoffel sehen wir heute und in der Zukunft sehr gute Marktchancen. Daher haben unsere Standorte, Kartoffel-Centrum Bayern GmbH (KCB) in Rain am Lech und Amberger in Oberdolling, für uns einen hohen Stellenwert. Überhaupt ist Deutschland bei Absatz und Umsatz für die Aviko-Gruppe bereits der wichtigste Markt. In Rain am Lech haben wir in eine neue Sortieranlage investiert. Dort ist unser Ziel, künftig jährlich 280000 t Kartoffeln zu verarbeiten. Derzeit liegen wir dort zwischen 200000 und 230000 t. Bei den regionalen Feldmühle-Spezialitäten von Amberger wollen wir auf 40000 bis 50000 t im Jahr kommen.


Sie wünschen sich von den Erzeugern eine konstantere Qualität der Ware, die z.B. durch eine Beregnung sicher gestellt werden könnte. Warum honorieren Sie diese Mehrkosten bisher nicht?


Zelhorst: Bei Aviko diskutieren wir durchaus darüber, verschiedene Bezahlsysteme nach Qualität einzuführen. Denn die Kartoffelqualität hat einen großen Einfluss auf unsere eigenen Kosten in der Verarbeitung. Klar ist aber auch: Wenn wie jetzt zu viel Ware am Markt ist, geraten auch sehr gute Qualitäten unter Preisdruck.


Warum führen Sie bei Amberger ab 2018 eine dreigliedrige Vereinbarung zwischen KCB, Züchter und Aviko ein?


Zelhorst: Da das KCB auch für Oberdolling die Rohstoffbeschaffung für Aviko organisiert, stellen wir mit den neuen Verträgen die bayerische Herkunft der Kartoffeln für den Kunden noch klarer heraus. -sl-

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