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Wolfsschutz: „Es kann nur gemeinsam gehen“

Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts steigender Risszahlen fordern Landwirte effektive Lösungen zum Schutz ihres Viehbestands. Wie wird die neue Beratungsstelle Herdenschutz der Landwirtschaftskammer (LWK) den Landwirten helfen können?


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Steinbach: Seit dem 1.1.2020 hat die LWK Niedersachsen die Aufgaben zum Herdenschutz übernommen und auf zwei Geschäftsbereiche aufgeteilt. Zum einen unterstützen wir Landwirte bei der Entschädigung von gerissenen Nutztieren. Zum anderen bieten wir Beratung an, wie sich die Übergriffe durch den Wolf vermeiden lassen oder welcher Herdenschutzzaun für welchen Betrieb geeignet ist. Die Beratungsstelle besteht aus einem Team von sechs Mitarbeitern aus den Fachbereichen Schaf und Ziege, Rind sowie Pferd und Gehegewild. Durch die fachlichen Schwerpunkte können wir auf spezielle Sorgen und Nöte der Tierhalter reagieren und die verschiedenen Weidetierarten in Niedersachsen möglichst gut abdecken.


Wie hoch fällt die finanzielle Unterstützung für die Tierhalter aus?


Steinbach: Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Für gerissene Nutztiere werden bis zu 5000 €/Tier gezahlt. Für Präventionsmaßnahmen stehen antragsberechtigten Tierhaltern maximal 30000 €/Jahr zur Verfügung.


Der NABU zieht eine positive Bilanz eines Projektes zur Schutzumzäunung. Teilen Sie den Optimismus in Sachen Herdenschutz in Niedersachsen?


Steinbach: Durchaus lassen sich Wölfe durch Präventionsmaßnahmen abhalten. Der flächendeckende Bau von Schutzzäunen wird dabei in Niedersachsen immer eine zentrale Rolle spielen, auch wenn es in Zukunft Abschüsse geben muss. Die Herausforderungen durch den Wolf können nur gemeinsam mit allen Parteien gelöst werden.


In Thüringen hat eine Problemwölfin mühelos einen scheinbar wolfssicheren Zaun überwunden. Können Landwirte tatsächlich auf den Herdenschutz durch Zäune vertrauen?


Steinbach: Wolfssichere Zäune gibt es nicht. Es geht darum, Tierhalter zu schulen, wie sie Zäune in einer möglichst wolfsabweisenden Weise einsetzen können. Wölfe versuchen meist von unten in eine Weide einzudringen. Ein landesweiter Bau von Zäunen ist daher eine wirksame Maßnahme, um den Schaden durch Wölfe zu minimieren. Es gilt vor allem Jungwölfe abzuschrecken, damit diese im Laufe ihres Lebens erst gar nicht versuchen, die Barrieren zu überwinden.


Sind mit dem Beratungsangebot Kosten für die Tierhalter verbunden?


Steinbach: Nein, das Land Niedersachsen hat großes Interesse daran, dass Tierhalter den Anspruch auf Unterstützung und Beratung geltend machen. Die Präventionsmaßnahmen sollen auf möglichst großer Fläche angewendet werden. Wir möchten jedem Tierhalter mit pragmatischen Lösungen helfen.


Mehr Infos unter: www.topagrar.com/herdenschutz2020

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