Monsanto, Syngenta, Dow AgroSciences und DuPont-Pioneer haben ihre Anträge auf Zulassung des Anbaus gentechnisch veränderter Maissorten in Deutschland zurückgezogen. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt wertet das als Erfolg seiner Politik. Wirklich – oder spekulieren die Konzerne nur auf den erfolgreichen Abschluss der TTIP-Verhandlungen? Spätestens dann werden die Konzerne ihre Anträge wieder einreichen – diesmal mit einem für sie erfolgreichen und profitablen Ausgang. Folgende Varianten wären dann nämlich denkbar:
Variante 1: Schmidt verbietet den Anbau von Genmais. Auf der Grundlage von TTIP klagen die Konzerne dagegen und erhalten eine Entschädigung in Millionenhöhe, die der Steuerzahler zahlen müsste!
Variante 2: Der Genmais-Anbau wird zugelassen und die dazugehörigen Herbizide werden gleich mitgeliefert, obwohl das in Deutschland niemand will.
Der Verlierer ist in beiden Fällen nicht nur der Landwirt! Auch deshalb haben vor einigen Monaten 250 000 Menschen in Berlin gegen TTIP protestiert! Sie wollen sich nicht in die Knechtschaft der amerikanischen Großkonzerne begeben. Sie haben unter anderem Sorge, dass die Qualität unserer Lebensmittel sinkt.
Für die EU wäre die Zustimmung zu TTIP in der bekannten Form fatal. Sie würde sich freiwillig zum 51. rechtlosen Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika degradieren.