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topplus Zum Streitpunkt: „Ist Ihre Tierhaltung verantwortbar“, top agrar 12/2018, Seite 8.

Zuerst das Essen, dann die Moral

Lesezeit: 2 Minuten

„Es ist nicht wichtig was du gesagt hast – es ist wichtig was der Andere verstanden hat.“ Diese Diskussions- beziehungsweise Verkäuferregel trifft hier bei diesem Artikel schön zu. Ich habe mir zuerst die Frage gestellt: „Ein Philosoph? Was will der hier zum Besten geben“


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Nach dem Lesen war ich dann doch angenehm überrascht über die Sachlichkeit des Autors. Wichtig ist, dass man beim Lesen keine vorgefasste Meinung hat. Nach dem Lesen des Beitrages war ich auf den ersten Blick und Reaktion auch geneigt, die Ansicht des Philosophen in die übliche Richtung von Besserwisserei zu schieben.


Aber nach der zweiten Betrachtung korrigierte ich meine Auffassung. Schließlich war seine Aussage sachlich, nüchtern, ohne großartige Schuldzuweisung. Das findet man heutzutage selten. Er zeigt die Problematik auf, in der die Landwirtschaft steckt. Er legt den Finger dahin wo es weh tut. Da ist zum Beispiel das Gerangel um die Kompetenz in der Tierhaltung. Diese hat sich die Landwirtschaft von den NGO’s nehmen lassen. Der Landwirt darf sich nicht in sein Schneckenhaus zurückziehen, sondern sollte offensiv auf den Kritiker oder Verbraucher zugehen.


Es heißt, „Wer fragt, führt“: Denn mit Fragen bringt man die Leute zum Nachdenken. Das führt dann oft zu vollkommen neuen Einsichten und Ansichten. Wer gefragt wird, ist aber auch genötigt eine Antwort zu geben. Womit dem Befragten oft genug das Dilemma ersichtlich wird, denn um eine Antwort geben zu können braucht man entsprechendes Wissen. An dem hapert es aber bei den meisten.


Bei seiner Frage nach der moralischen Verantwortbarkeit, warum man Tiere hält, stellt sich hier zum Beispiel folgende Gegenfrage: Warum kaufst du Fleisch ein, hältst dir ein Haustier? Oder: Was wäre, wenn ich es nicht machen würde? Woher kommt dann das Fleisch, die Milch, das Ei? Wer müsste die Tiere dann halten?


Generell ist die Frage nach der Moral zudem nur eine Frage des Wohlstands. Der Hungernde hat ein Problem, der Satte tausend. Nur der Satte kann sich die Frage nach der Moral leisten. Für alle anderen gilt: Zuerst das Essen, dann die Moral. Hier sollte mal der Landwirt den Spieß umdrehen und dem Wohlstandsbürger den Spiegel vorhalten. Denn ohne den Landwirt müsste sich ein jeder selber als solcher beweisen.


Gerhard Steffek, 83123 Amerang, Bayern

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