Herr Lönneker ist nicht der erste Experte, der uns Landwirten eine professionelle Imagekampagne empfiehlt. Als Gründer eines Beratungsunternehmens tut er das vielleicht nicht ganz selbstlos. Mit seiner Analyse zur emotionalen Positionierung einiger Teile unserer Gesellschaft mag er aber richtig liegen.
Verbraucher und Bürger werden durch Meinungsmache gefühlsmäßig manipuliert und nehmen dann nicht selten sehr widersprüchliche Positionen ein. Das funktioniert immer nach dem gleichen Muster: NGOs , Umweltparteien und auch Pegida stilisieren Feindbilder, um Mitläufer anzusprechen und deren Beifall, Wählerstimmen oder Spendengelder einzusammeln. Die Bösen wechseln je nach Bedarf: Landwirte, Lobbyisten, Lügenpresse, Flüchtlinge …
Ich glaube nicht, dass emotionale Imagekampagnen zugunsten der Landwirtschaft nach dem genannten Muster funktionieren. Wo wäre der geeignete Feind für die Landwirte?
Allerdings haben wir Landwirte zur Richtigstellung unseres Ansehens einige Hausaufgaben zu machen: Wir haben es nach der politisch gewollten Liquidation der CMA (leider auch unter dem Beifall vieler Landwirte) nicht geschafft, gleichwertigen oder besseren Ersatz aufzubauen.
Hier besteht dringender Handlungsbedarf, das kostet Geld und wir brauchen geeignete Träger mit seriösen Konzepten. Wir haben den Deutschen Bauernverband, der – vielleicht kritisch unterstützt durch AbL, BDM usw. – vorangehen könnte. Wir Bauern geben dafür etwas zusätzliches Geld und glauben an das, was wir täglich tun – dann schaffen wir das!
Ketel Brodersen,24969 Lindewitt