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Zum Streitpunkt: „Von der Presse Freiheit lernen“ in top agrar 1/2016, Seite 8. - Mehr Selbst- reflexion

Lesezeit: 4 Minuten

Die Meinungs- und Pressefreiheit gilt für Landwirte und für Journalisten. Auch Letztere müssen ertragen, dass Landwirte ihre Meinung äußern.


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Genauso wichtig ist, sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Dies können die Journalisten nicht nur von den Landwirten fordern, sondern sie müssen es umgekehrt genauso tun. Diese Selbstreflexion vermisse ich.


Rene Rempt,


18507 Grimmen


Wir erwarten Objektivität!


Wenn es Kritik an den Medien gibt, wird sofort die Keule der Presse- und Meinungsfreiheit geschwungen. Darum geht es aber gar nicht. Wir erwarten nur eine wahrheitsgemäße Berichterstattung. Es muss klar erkennbar sein, wo die Berichterstattung endet und wo der Kommentar beginnt.


Wenn bei einer Talkrunde nur Kritiker der modernen Landwirtschaft am Tisch sitzen, aber keine Bauern, wenn in einem Zeitungs­bericht nur NGOs und Bio-Bauern zu Wort kommen, ist die Berichterstattung einseitig.


Ludger Gerding,


48653 Coesfeld


Gilt der Ehrenkodex noch?


Herr Grossarth stellt Landwirte und v. a. Tierhalter als emotionslose Wahrheitsverweigerer hin. Dass die Bauern sich gegen die Berichterstattung der „Zeit“ wehren, ist für viele Medienvertreter gleich eine Majestätsbeleidigung.


Kritik an der Bericht­erstattung wird häufig mit einem Verweis auf die Pressefreiheit abgebügelt. Mir scheint, dass sich viele Medienvertreter von der Wahrheits- und Sorgfaltspflicht entbunden fühlen. Sie sind nicht die unabhängigen Wächter über Recht und Tugend, für die sie sich halten.


Im harten Konkurrenzkampf zwischen den Medien geht es darum, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzielen. Das geht am besten mit Sex und Skandalen!


Ich habe nichts gegen kritische, aber gut recherchier-te Berichte. Im Pressekodex heißt es: „Die Achtung vor der Wahrheit, [...] und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“ Wenn dabei die Fakten so lange verdreht werden, bis endlich der gewünschte Skandal herauskommt, ist das für mich ein Verstoß gegen diesen Ehrenkodex.


Lars Henken,


27639 Wurster Nordseeküste


Bitte neutral und fachlich!


Zwei Sätze im Kommentar finde ich sehr wichtig:


  • „Journalismus hat nicht die Aufgabe, für irgendwen ein Sprachrohr zu sein.“ Das vermisse ich bei bestimmten Medien, die in Reportagen nur die Bio-­Landwirte als die Guten darstellen. Das heißt doch: Alle anderen sind es nicht.
  • „Es wird problematisch, wenn das Gefühl nicht mehr auf der Kenntnis der Wirklichkeit beruht.“ Ich bin erschrocken, mit wie wenig Fachwissen heute ein Artikel geschrieben werden kann (gilt nicht für Herrn Grossarth). Wenn wir dann Fachwissen vermitteln wollen, sind wir angeblich voreingenommen.


Vielleicht sollten auch wir, wie unsere Kritiker, mit mehr Gefühl arbeiten.


Dr. Willi Kremer-Schillings,


41569 Rommerskirchen


Nicht nur gut oder schlecht


Die spendenfinanzierten NGOs arbeiten fast immer mit einfachsten Schwarz-Weiß-Aussagen: Die ökologische Landwirtschaft ist gut, die konventionelle ist schlecht. Dass die Landwirtschaft nicht in dieses „Schwarz-Weiß-Muster“ passt, wollen Greenpeace und Co. gar nicht wissen.


Die Presse nimmt die vereinfachten und manchmal bewusst falschen Botschaften gierig auf, weil die Aussagen so schön plakativ sind. Wenn die Landwirtschaft dagegenhält, hört sich das naturgemäß viel komplizierter an.


Wer will das heute noch wissen? Die Presseleute nicht und die unbedarften Leser auch nicht. Am Ende spaltet sich Meinung und Handeln: Man ist gegen Massentierhaltung, Düngemittel und Pflanzenschutzmitteleinsatz, kauft aber dort, wo es billig ist.


Bernhard Hellweg,


33129 Dellbrück


Rechte und Pflichten


Zur Pressefreiheit gehört eine sachlich fundierte, vorurteilsfreie Recherche und Veröffentlichung. Eine emotionale, inszenierte Presse fördert Vorurteile. Der Preis der Pressefreiheit ist die Verpflichtung und das Streben nach sachlicher Wahrheit! Pressefreiheit bedeutet nicht die „Freiheit“ zur Willkür.


Das Grundrecht der Pressefreiheit soll verhindern, dass eine einseitig inszenierte Presse entsteht, wie sie in Diktaturen üblich ist.


Hermann Zeller, 85101 Lenting


Erfüllen Sie Ihren Anspruch!


Auch Journalisten können falsch entscheiden! Wenn eine falsche Berichterstattung dann kritisiert wird, handelt der Kritiker (Landwirt) in Ihren Augen gleich „verlogen“. Meiner Meinung nach ist die Kritik an der Berichterstattung eines Journalisten noch lange kein Angriff auf die Pressefreiheit.


Wenn sogar der deutsche Presserat in der Berichterstattung der „Zeit“ einen „Verstoß gegen die journalistische Sorgfaltspflicht“ sieht, könnte an der Kritik der Bauern vielleicht etwas dran sein. Die Landwirte erwarten die auch von Ihnen eingeforderte Distanz zu allen Seiten. Die fehlt oft.


Nach einer Studie stehen von 1 000 Journalisten 27 % den Grünen nahe. Dann sind diese nur noch eingeschränkt urteilsfähig.


Sebastian Vogler,


88662 Überlingen

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