Auch in diesem Jahr verschwinden zur Erntezeit wieder Kohl und Kartoffeln von den Feldern. Die Täter schlagen immer nachts zu. Die Rheinische Post etwa zitiert einen Landwirt aus dem Rheinland: "Die kommen jedes Jahr im Sommer, nehmen Wirsing, Blumenkohl oder Kappes mit. Tagsüber sehen wir dann manchmal schon, wie jemand auf dem Fahrrad durch die Felder fährt und die Lage ausspäht." Die Kundschafter kommen später wieder: In der Nacht schlagen die Diebe zu, entwenden Gemüse und Kartoffeln. "Wir müssen ja auch mal schlafen und können nichts dagegen tun. Schließlich können wir uns nicht jede Nacht auf die Lauer legen", berichtet der Landwirt. Auch ein Kartoffelbauer aus Werl kennt das Problem: "Es könnte in den letzten Jahren extremer geworden sein." Von seinen Feldern verschwinden immer wieder Kartoffeln: "Vor 25 Jahren haben wir da schon mal den Bestand von 5000 Quadratmetern durch Diebstahl verloren. Die kamen direkt mit großen Maschinen." Besonders schlimm: Die Diebe würden einfach alles herausreißen, die guten Kartoffeln nehmen und den Rest einfach liegenlassen. Gleich eine ganze Tonne Kartoffeln hat jetzt ein Landwirt in der Nachbarstadt Soest verloren. Wie die örtliche Polizei mitteilt, haben unbekannte Täter hier auf seinem Feld bereits zwei Mal zugeschlagen. Auf 80 qm Ackerfläche hatten die Diebe zunächst ca. 10 Zentner Kartoffeln der Sorte Cilena ausgemacht. Die Täter müssen zum Abtransport ein größeres Fahrzeug benutzt haben, vermutet die Polizei. Einen Tag später stellte der Geschädigte erneut fest, dass wahrscheinlich die selben Täter abermals zugeschlagen hatten. Wieder wurden etwa 10 Zentner Kartoffeln entwendet. Der Landwirt geht daher davon aus, dass hier professionelle Diebe am Werk sind, die die Ware auf den Märkten anbieten. Die Felder einzäunen, wie bei den Erdbeerbauern, kann und will er aber nicht.