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2010 war von Extremen geprägt
Das vergangene Jahr war von Extremen und Unterschieden geprägt. So charakterisiert der Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Karl-Heinz Schulze zur Wiesch, die zurückliegenden 12 Monate. "Ein langer und kalter Winter läutete das Jahr ein.
Das vergangene Jahr war von Extremen und Unterschieden geprägt. So charakterisiert der Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Karl-Heinz Schulze zur Wiesch, die zurückliegenden 12 Monate. "Ein langer und kalter Winter läutete das Jahr ein. Das kühle Frühjahr tat ein Übriges und zögerte zusätzlich das Wachstum der Pflanzen extrem hinaus. Anschließend entzogen Trockenheit und Hitze im Juli den Kulturen das Wasser, im August ließen Regen und kühle Temperaturen nur eine sehr stockende Ernte zu. Den Jahreskreis schloss dann wieder der frühe und heftige Wintereinbruch", sagte der Landwirt der Lippstädter Tageszeitung "Der Patriot". Vermehrte Arbeit in den Ställen, beispielsweise durch zugefrorene Tränken, Aufwand beim Räumen von Hofzufahrten und auch Probleme beim Zuckerrübentransport hätten den Bauern das Leben schwer gemacht. Erfreulich war seiner Meinung nach die Entwicklung der Preise für viele landwirtschaftliche Produkte. Es habe einen Trend zu höheren Erzeugerpreisen gegeben, der auch dringend notwendig gewesen sei. Bei Getreide und Ölsaaten habe dieser Aufwärtstrend ab der Ernte, also ab Jahresmitte, eingesetzt. Auch bei Milch habe sich der verhalten positive Trend fortgesetzt. "Für die stark gebeutelten Milchbauern war die Erholung der Milchpreise dringend erforderlich", zeigt sich der Vorsitzende des Kreisverbandes Soest erleichtert. Die Lage der Milcherzeuger entspanne sich bei festeren Milchpreisen. Anders sehe es in der Veredlung aus, denn Ferkel- und Schweinepreise hätten dieses Jahr stark unter Druck gestanden. Zudem seien deutlich höhere Preise auf der Kostenseite, insbesondere bei Futter- und Düngemitteln, schmerzhaft spürbar. Die Märkte zeigten jedoch momentan eine positive Richtung. "Die wirtschaftliche Erholung weltweit beschleunigt die Nachfrage nach sämtlichen Agrarprodukten", berichtet Schulze zur Wiesch. Zudem gewännen Agrarerzeugnisse, insbesondere hochwertige Veredlungsprodukte aus Deutschland, an Bedeutung. "Doch die Sensibilität der Märkte, gekoppelt mit dem Einfluss von Spekulanten, sind nicht kalkulierbar." Dies bedeute, dass sich die Landwirte mehr und mehr auf stark wechselnde Märkte einstellen müssten. Damit sei 2010 sicherlich "ein Jahr mit Zukunftscharakter". Extremere Witterungsverläufe und stark schwankende Preise seien zwei Tatsachen, "auf die wir Bauern uns in Zukunft einstellen müssen".