In seinem aktuellen Situationsbericht nennt der DBV die zuletzt verfügbaren Zahlen zur Anzahl Höfe in Deutschland.
So gab es 2019 nur noch 266.600 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 5 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF), einschließlich 21.400 Betrieben mit weniger als 5 ha LF, die auf Grund ihrer Tierbestände oder von Spezialkulturen zu den berichtspflichtigen Betrieben gehören.
Diese Betriebe bewirtschafteten 2019 rund 16,666 Mio. ha LF. Die durchschnittliche Flächenausstattung der landwirtschaftlichen Betriebe erreichte 2019 62,5 ha LF.
Nach ersten Ergebnissen der amtlichen Statistik für 2020 ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um knapp 2 % auf mit 262.000 Betrieben zurückgegangen.
Strukturwandel geht weiter
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe nahm zwischen 2007 und 2019 um 55.000 auf 266.600 Betriebe ab. Das sind 17,1 % weniger. Pro Jahr entspricht dies einer Abnahmerate von etwa 1,6 %. Damit scheint sich der landwirtschaftliche Strukturwandel etwas verlangsamt zu haben. Denn in den Jahrzehnten zuvor lag die durchschnittliche jährliche Abnahmerate der Betriebe bei etwa 3 %, was statistisch etwa alle 20 Jahre eine Halbierung der Zahl der Betriebe entspricht.
Bei der augenscheinlich rückläufigen Abnahmerate ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Grenze der statistisch erfassten Betriebe auf 5 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) angehoben worden ist. Unter der Annahme, dass die Zahl der seit 2007 nicht mehr erfassten Betriebe seitdem um gut die Hälfte zurückgegangen ist, liegt die jährliche Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahren bei etwa 2,4 %.
Wachstumsschwelle verschiebt sich nach oben
Die sogenannte Wachstumsschwelle, unterhalb derer die Zahl der Betriebe ab- und oberhalb derer die Zahl der Betriebe zunimmt, steigt kontinuierlich an. Die Zahl der Betriebe in den Größenklassen unter 100 ha LF nimmt ab. Die Zahl der Betriebe mit 100 ha und mehr hingegen nimmt zu, zwischen 2007 und 2019 bundesweit um 6.300 auf 38.100 Betriebe. Diese Betriebe bewirtschaften gut 61 % der LF in Deutschland. Im Niveau der Wachstumsschwelle gibt es allerdings regional große Unterschiede.
Regionale Unterschiede und betriebsspezifische Situationen
Bei regionaler Betrachtung wird ein Nord-Süd-Gefälle der Betriebsgrößen deutlich. Die Flächenausstattung allein lässt jedoch noch keine Aussage über die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit zu, die auch bei geringerer Flächenausstattung etwa durch den Anbau von Sonderkulturen, besondere Vermarktungsformen bzw. durch eine intensive Tierhaltung gegeben sein kann.