In Bocholt-Barlo (Kreis Borken) sind in der Nacht zu Mittwoch rund 3000 Schweine in einem Maststall verbrannt. Erste Ermittlungen der Kriminalpolizei legen nahe, dass es Brandstiftung war. Einen technischen Defekt könne man ausschließen, heißt es. Ein konkreter Tatverdacht besteht allerdings nach Aussage der Ermittler nicht.
Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen bei 1 Mio. Euro. Der 2000 Quadratmeter große Schweinestall brannte bis auf die Grundmauern nieder, nachdem das Dach des Gebäudes eingestürzt war. Alle Tiere, die sich in dem Stall befanden, starben, berichtet die Polizei.
Tierschützer fordern schärferen Brandschutz
Die Tierschützer der Organisation „Vier Pfoten“ nahmen den Brand vorschnell zum Anlass, eine Überarbeitung der Landesbrandschutzverordnungen einzufordern. Brandschutztechnische Maßnahmen, die bereits jetzt für Wohn- und Bürogebäude von Menschen gelten, müssten auch für große Stallanlagen gelten.
Ab einer Grundfläche von 1.600 Quadratmetern (KTBL-Empfehlung) müsse ein eingeschossiges Gebäude in Brandschutzabschnitte aufgeteilt werden, um lebensrettende Maßnahmen am Tier gewährleisten zu können, so die Tierschützer. Bisher seien Brandschutzabschnitte bei eingeschossigen Gebäuden erst ab einer Größe von 4.000 Quadratmeter verpflichtend.
Die Feuerwehren wiederum müssten die Mastställe in die so genannte „Schutzzieldefinition“ aufnehmen. Notstromaggregate sollten die Stromersorgung und Alarmierung sicherstellen.
Zudem sollten die Landwirte sicherstellen, dass ausreichende Sammelwasserstellen vorhanden und die Wege gut ausgebaut sind. Jedes Gebäude sollte eine für 12 t Traglast befestigte Zufahrt und Feuerwehrumfahrt haben, inklusive Stellflächen für Fahrzeuge, meint Vier Pfoten.
Schließlich sollten den Bauern bei den Dachstühlen, die bislang mit Nagelplattenbindern erbaut werden, höhere Standards durch eine neue DIN-Norm aufgezwungen werden.