Wesentlich stärker als in der deutschen Milchviehhaltung hat sich in diesem Jahr der Strukturwandel in der Schweineproduktion fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden bundesweit insgesamt nur noch 62 300 Betriebe mit Schweinen gezählt. Dies bedeutete gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit eine Abnahme um 7,1 %. In zehn Jahren hat sich die Zahl der Schweinehalter damit in Deutschland halbiert. Gleichzeitig erhöhte sich der Bestand pro Betrieb weiter: Anfang November 2009 wurden im Mittel 427 Schweine gehalten, verglichen mit 400 Tieren vor Jahresfrist.
Der Schweinebestand insgesamt wurde nur moderat abgebaut: Im Rahmen der jüngsten Viehbestandserhebung wurden bundesweit 26,60 Mio. Schweine gezählt, was gemessen am Bestand im November 2008 einem Rückgang um 114 300 Stück oder 0,4 % entsprach; gegenüber Mai bedeutete dies eine Abnahme um 343 900 Tiere oder 1,3 %.
Der Rinderbestand in Deutschland wurde ebenfalls nur relativ moderat abgebaut. Am 3. November 2009 wurden etwa 12,90 Mio. Rinder über das Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HIT-Datenbank) erfasst; das waren 90 400 Stück oder 0,7 % weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zur Mai-Zahl betrug das Minus 0,4 %. Der Bestand an Milchkühen verringerte sich dabei gegenüber November 2008 um 1,4 % und verglichen mit Mai 2009 um 0,9 % auf knapp 4,17 Mio. Stück.
Von Anfang Mai bis Anfang November gaben insgesamt 1 665 Milchbauern oder 1,7 % auf, bezogen auf das Berichtsjahr 3 665 oder 3,7 %. Zum Erhebungstag wurden noch 95 766 Betriebe mit Milchvieh gezählt.
Jeder dritte Milcherzeuger in Bayern
Bezogen auf sämtliche Rinderhaltungen im Bundesgebiet wurde vom Statistischen Bundesamt eine Abnahme der Betriebe in den zwölf Monaten bis Anfang November um 3,3 % auf 181 220 festgestellt. Demnach war gut jeder zweite Rinderhalter in Deutschland auch Milcherzeuger. Von ihnen entfielen mit rund 47 300 wiederum allein 46 % auf Bayern. In Niedersachsen wirtschafteten zum Erhebungstag noch gut 14 800 Milchbauern, in Baden-Württemberg 11 300, in Nordrhein-Westfalen etwa 8 950, in Schleswig-Holstein knapp 5 400 und in Hessen rund 4 300. In den neuen Ländern gab es zusammen noch 4 960 Milchviehbetriebe, wobei ihre Zahl in Thüringen entgegen den Bundestrend seit November 2008 um 3,6 % zunahm. Die relativ meisten Milcherzeuger warfen in Sachsen-Anhalt das Handtuch, nämlich 7,1 %. Überdurchschnittlich fiel das Minus außerdem in Niedersachsen mit 4,4 % sowie in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 4,1 % aus. In Bayern lag die Aufgaberate mit 3,5 % unter dem Bundesmittel. Bezogen auf alle Rinderhaltungen zählt der Freistaat etwa ein Drittel aller Betriebe; gehalten wurden dort am Erhebungstag 3,40 Mio. Rinder, davon 1,24 Mio. Milchkühe. Es folgt Niedersachsen mit 2,57 Mio. Rindern einschließlich 775 700 Milchkühen. Die Millionengrenze beim Rinderbestand wird ansonsten noch von Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg übertroffen.