Seit 2009 ist die Käfighaltung von Legehennen in Deutschland verboten, in der EU seit 2012. Dadurch werden in der Bundesrepublik mittlerweile 79 % aller Legehennen in Freiland- oder Bodenhaltung gehalten. In Rheinland-Pfalz sind es sogar 96 %. Die restlichen 4 % entfallen auf die Kleingruppenhaltung mit ausgestalteten Käfigen. Das erklärte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Leo Blum, anlässlich des Welt-Eiertagesam 10. Oktober.

Laut BWV ist die deutsche Eierproduktion von 2010 bis 2013 um 29 % auf 20,5 Mrd. Stück gestiegen. Zuvor sei es jedoch aufgrund des Verbots der Käfighaltung zunächst zu einem kräftigen Erzeugungseinbruch gekommen. In Rheinland-Pfalz würden derzeit nur noch rund 750 000 Legehennen gehalten, führte der BWV aus.

Eierproduktion in Deutschland weiter gestiegen

Der Aufwärtstrend in der Eierproduktion in Deutschland hat sich fortgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Juni 2014 insgesamt 935 Mio. Eier erzeugt; das entsprach im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Plus von rund 7,4 %. Von Januar bis Juni dieses Jahres übertraf das Produktionsvolumen mit insgesamt 5 779 Mio. Eiern die Vergleichsmenge von 2013 um 6,5 %.

Die Eiererzeugung war im Gesamtjahr 2013 um 3,8 % auf 10 989 Mio. Eier gestiegen. Damit haben die Legehennenhalter in Deutschland die Produktion seit dem Tiefstand von 8 007 Mio. Eiern im Jahr 2010, der in Folge des Verbots der klassischen Käfighaltung verzeichnet worden war, bis 2013 um insgesamt 37 % erhöht.

Wie Destatis weiter berichtete, ist heutzutage der Großteil der Legehennen in Bodenhaltung untergebracht. So seien am 1. Dezember 2013 insgesamt 63,1 % der Hennen in dieser Haltungsform eingestallt gewesen, während sich 15,9 % der Hennen in Freilandhaltung sowie 12,5 % in der Kleingruppenhaltung beziehungsweise ausgestalteten Käfigen befunden hätten. Rund 8,5 % der Hennen seien in ökologischer Erzeugung gehalten worden.

Tierschutzbund appelliert an Verbraucher

Zu mehr Bewusstsein für Tierschutz hat der Deutsche Tierschutzbund die Verbraucher aufgefordert. Etwa 40 % der Eier gelangten in Produkte wie Nudeln, Eierlikör oder Fertigkuchen. Milliarden Eier würden dabei in Käfighaltung erzeugt. Vor diesem Hintergrund verlangte der Tierschutzbund eine verpflichtende Kennzeichnung aller Fertigprodukte entsprechend der Haltungssysteme der Legehennen und appellierte an die Verbraucher, auf Fertigprodukte mit Eiern zu verzichten, bei denen die Einstallung der Hühner nicht eindeutig als Öko-, Freiland- oder Bodenhaltung deklariert werde.

Generell gelte, dass eine fehlende Kennzeichnung in der Regel auf Käfighaltung schließen lasse. Verbraucher müssten allerdings auch bereit sein, einen fairen Preis für Eier zu akzeptieren. Billigpreise gingen damit einher, dass Landwirte nicht angemessen für ihre Arbeit entlohnt würden und es an finanziellen Mitteln mangele, um in den Tierschutz zu investieren, stellte der Tierschutzbund klar.