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Bauernverband skeptisch

Ökoaktionsplan Brandenburg: "Biohandel unterliegt gleichen Marktgesetzen"

Klar nimmt der Bedarf an Ökoprodukten zu, nur kommt das Geld immer weniger auch auf den Biohöfen an, mahnt Henrik Wendorff. Er schätzt, 20 % Ökolandbau bis 2030 kosten in Brandenburg 800 Mio. €.

Lesezeit: 3 Minuten

Ende Oktober hat Brandenburg den neuen Ökoaktionsplan vorgestellt. Rund 50 Akteure aus Landwirtschaftsbetrieben, der Verarbeitungs- und Vermarktungsbranche, aus Verbänden, wissenschaftlichen und Bildungseinrichtungen, Verwaltung und der Bürgerschaft hatten im letzten halben Jahr Maßnahmen in vier Handlungsfeldern erarbeitet. Ziel sind u.a. 20 % Ökoanbau.

Der Landesbauernverband Brandenburg reagiert verhalten auf die Beschlüsse. Man begrüße ja jedes Bekenntnis zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft in Brandenburg. Mit dem Ökoaktionsplan setze das Agrarministerium ein starkes Zeichen in Richtung Stärkung der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft.

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"Höhere Erlöse kommen meist nicht bei Bio-Landwirten an!"

Der LBV macht aber gleichzeitig auf die Erlössituation auf vielen Höfen für Grunderzeugnisse aufmerksam. „Der Handel mit Bio Lebensmitteln unterliegt genauso merkantilen Gesetzen wie der mit konventionellen Lebensmitteln”, merkt Verbands-Präsident Henrik Wendorff an.

“Es ist beobachten, dass sich die Verbrauchernachfrage auf dem Biomarkt erhöht. Mit steigender Nachfrage erschließen sich neue Absatzwege und damit erhöht sich die Akzeptanz von Bio-Produkten insgesamt. Der Absatz steigt nicht zuletzt durch neue Bio-Supermarktketten. Gleichzeitig wird aber oft vergessen, dass höhere Erlöse meist nicht bei Bio-Landwirten ankommen, weil der Bio-Markt genauso Angebot und Nachfrage unterliegt. Der Bio-Einzelhandel kalkuliert mit spitzem Bleistift genauso für uns Bio-Landwirte den Preis“, erklärt Wendorff.

Mit einer neuen Umstellungswelle könnte sich das Marktangebot weiter vergrößern und ein Preisverfall einsetzen. Insgesamt setze der Ökoaktionsplan aber ein positives Zeichen für den Öko-Standort Brandenburg, so der Landwirt weiter.

Wo ist das Angebot für die Bio-Tierhaltung?

Der LBV kritisiert, dass der Ökoaktionsplan kein eindeutiges Angebot für die Bio-Tierhaltung beinhaltet. Im Biobereich müsse Tierhaltung und Ackerbau immer zusammengedacht werden, die Fruchtbarkeit der sandigen Böden könne sich nur zusammen mit der Tierhaltung verbessern, so der Verband in einer Bewertung.

“Bei abnehmender Tierhaltung wird der Bio-Landbau auf unseren sandigen Böden extrem schwer. Die Folge wäre, dass sich die Inanspruchnahme von Flächen erhöht, aber die Erträge stagnieren. Wichtige Punkte, die bei der Evaluierung des Ökoaktionsplans 2023 berücksichtigt werden sollen”, sagt Wendorff.

Politische Rahmenbedingungen fehlen noch

Der Ökoaktionsplan Brandenburg will Handlungsfelder mit Maßnahmen und klaren Zielen auf Landesebene aufzeigen. Damit die Maßnahmen durch die Landesverwaltung umgesetzt werden können, müssten entsprechende politische Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Mit der von der Landesregierung angestrebten Ausdehnung der ökologisch bewirtschafteten Fläche auf 20% bis 2030 erhöht sich der Mittelbedarf um bis zum 800 Mio. €, hat der Bauernverband errechnet. Der Ökolandbau sei zumeist nur dann rentabel, wenn neben der Ökoprämie höhere Erzeugerpreise gezahlt werden, da je nach Produkt und Standort teilweise deutlich niedrigere Erträge erzielt warden, heißt es.

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