Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens will das landwirtschaftliche Bodenrecht auf den Prüfstand stellen. Man müsse darüber nachdenken, ob und, wenn ja, wie die vorhandenen bodenpolitischen Instrumente weiterentwickelt werden könnten, sagte der Minister in Halle.
Aeikens sprach im Zusammenhang mit dem Grundstücksverkehrsgesetz und dem Landpachtverkehrsgesetz von „betagten Instrumenten“ und einem „stumpfen Schwert“. Für problematisch halte er den fortdauernden Anstieg der Bodenpreise, der nicht zuletzt durch die Biogasförderung getrieben werde, ferner den Erwerb größerer Flächen durch Bodenfonds oder Aktiengesellschaften. Gerade in diesem Fall drohe der Abfluss von Wertschöpfung aus ohnehin strukturschwachen ländlichen Gebieten.
Die Politik stehe vor der Frage, ob sie den landwirtschaftlichen Bodenmarkt sich selbst überlasse oder offenkundigen Fehlentwicklungen entgegentrete. Wertvolle Hinweise verspricht sich Aeikens von den ausstehenden Gutachten zum Bodenmarkt des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI) und des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG). (AgE)