In Sachsen haben 34% der Landwirte am Sonntag AfD gewählt. Erst auf dem zweiten Platz kommt dort bei den Landwirten die CDU mit 33%. Das zeigt eine Analyse der Landtagswahl vom Sonntag der Forschungsgruppe Wahlen nach Berufsgruppen, die top agrar vorliegt. Weit abgeschlagen von AfD und CDU folgen in Sachsen unter den Landwirten auf dem dritten Platz die Linke mit 9%, danach mit 8% die FDP, mit 7% die SPD und mit 2% die Grünen.
Sachsen: Arbeiter und Landwirte wählen AfD
Ganz anders sieht hingegen das Wahlergebnis unter den Landwirten in Brandenburg aus. Dort haben 34% der Landwirte die SPD gewählt. Den zweiten Platz unter den Landwirten teilen sich in Brandenburg mit jeweils 18% die CDU und Die Linke. Erst an vierter Stelle kommt bei den Landwirten mit 14% die AfD. Für die Freien Wähler haben in Brandenburg 9% der Landwirte gestimmt. Die FDP kommt auf 3%. Die Grünen landen ebenfalls wie in Sachsen auch in Brandenburg mit 2% bei den Landwirten auf dem letzten Platz.
Brandenburg: Landwirte verteilen ihre Stimmen
Die Zahlen basieren auf einer Befragung der Forschungsgruppe Wahlen unter 18.411 Wählerinnen und Wähler am Wahltag bei der Landtagswahl in Sachsen sowie unter 16.001 Wählerinnen und Wähler am Wahltag in Brandenburg.
Trend zur AfD schon bei Europawahl bemerkbar
Bei der Europawahl Ende Mai 2019 hatten die Landwirte im Bundesdurchschnitt noch zu 60% die CDU gewählt. Die AfD wurde jedoch auch da schon mit 10% bereits zweitstärkste Kraft unter den Landwirten. Den dritten Platz unter den Landwirten bundesweit teilten sich bei den Europawahlen mit 7% die SPD und die FDP. Die Grünen erreichten damals unter den Landwirten 5%. Letzter wurden bei den Europawahlen die Linken, die bundesweit 3% der Landwirtsstimmen verbuchen konnten.
Traditionell besitzt die CDU und in Bayern die CSU eine hohe Beliebtheit unter den Landwirten. Bereits zur Bundestagswahl 2017 verlor die CDU/CSU jedoch bei den Landwirten zweistellig und landete bei 61%. Zur Europawahl 2019 hatte die CDU/CSU das nicht wieder aufholen können.
von Eckehard Niemann
@ Hermann Kamm
Lieber Herr Kamm, Ihre Aussage, dass die genannten Tierzahlen die Grenze zur gewerblichen Tierhaltung (§ 201 BauGB) darstellen würden, ist unrichtig. Sie sind die Grenze für Anlagen, die wegen ihrer Größe und ihres industriellen Charakters eine besondere Immissionsschutz-Prüfung ... mehr anzeigen erfordern. Aber man kann ja nicht alles wissen.. weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Hermann Kamm
@ niemann, sind wir bei Wünsch dir was? :-) Anscheinend haben sie keine Ahnung von
Landwirtschaft sonst würden sie nicht so einen Schmarn schreiben.was sie beschrieben haben ist alles gesetzlich geregelt ,fragen sie beim Veterinäramt nach. Platzbedarf ist nach m² je Tierart schön beschrieben. Wer sich nicht daran hält arbeitet Gesetzwidrig. Meines erachtens ist es ... mehr anzeigen keine Massentierhaltung wenn der Gesetzliche Platzbedarf eingehalten wird und der GV besatz bei 2,5 GV/ Ha Landwirtschaftlich genutzter Fläche nicht übersteigt. Die Grenz Zahlen die sie aufzeigen, das sind die Grenzen zur Gewerblichen Tierhaltung! Leider hat diese Produktion wenig mit Landwirtschaft zu tun. weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Uwe Schuirmann
AFD niemals!
ich möchte als Landwirt mit Rechtspopulisten, die sich gegen Mitmenschlichkeit wenden und den Klimawandel leugnen, nichts zu tun haben. Dann gibt es auch noch Mandatsträger in der AFD die den Nationalsozialismus und die Verbrechen der Nazis relativieren. Das 80 Jahre nach dem Überfall ... mehr anzeigen der Nazis auf Polen. Mich ekeln diese Personen an, mit Bewahrung von Werten des christlichen Abendlandes hat das überhaupt nichts zu tun. Liebe Kolleginnen und Kollegen, lasst die AFD rechts liegen und verdorren. weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Werner Kriegl
Man sollte das Ergebnis mal genauer betrachten!
Sachsen ist ja eines der wirtschaftlich stärksten Bundesländer im Osten und wer wählt mit jeweils über 30% AfD? Landwirte / Selbständige / Arbeiter! Genau die Leistungsträger der Gesellschaft - warum bloß...
Das meinen unsere Leser
von Eckehard Niemann
Massentierhaltung
Und was ist „Massentierhaltung“? Das ist eine Tierhaltung, bei der zu viele Tiere in einem Stall bzw. in einer Anlage stehen, und zwar „zu viele“ aus folgenden Gründen: 1. weil wegen fehlenden Platzes und Auslaufs Tiere leiden, ihre artgemäßen Verhaltensweisen nicht ... mehr anzeigen ausüben können, sich darum gegenseitig verletzen und deshalb „vorbeugend“ ihre Schnabelspitzen oder Ringelschwänze kupiert (abgeschnitten) bekommen; 2. weil der Seuchen- und Krankheitsdruck mit der Tierdichte massiv ansteigt und diese Haltung nur mit massiven Antibiotika-Gaben praktikabel ist - wodurch antibiotika-resistente MRSA- und ESBL-Keime entstehen, die – zusammen mit den krankenhausbürtigen Resistenzkeimen – die Wirksamkeit aller unserer noch wirksamen Antibiotika gefährden; 3. weil ab einer bestimmten Tierzahl die Emissionen von Geruch, Bioaerosolen, Keimen und Ammoniak so stark werden, dass Anwohner und Umwelt belästigt und gefährdet werden und die Immobilienwerte der Anwohner gegen Null gehen; 4. weil solche industriellen Anlagen jetzt oder zukünftig in der Hand großer Konzerne sind, die die mittelständisch-bäuerlichen Betriebe verdrängen und die sich zunehmend verdeckt auch in die LPG-Nachfolgebetriebe einkaufen (die ja zum größten Teil durch politischen Zwang oder einseitige politische Förderung entstanden sind und zu einem erheblichen Teil in der Hand weniger LPG-Kader verblieben - auf Kosten der Beschäftigten, der Wiedereinrichter, lebendiger ländlicher Regionen und Dörfer). Der Gesetzgeber sieht Risiken durch Immissionen ab folgenden Tierzahlen gegeben: 1.500 Schweinemast-, 560 Sauen-, 600 Rinder-, 15.000 Legehennen- und Puten- sowie 30.000 Masthühnerplätze. Dies sind in etwa auch die Zahlen, oberhalb derer eine Haltung bzw. ein späterer Rückbau auf eine artgerechte Tierhaltung mit Stroh, Auslauf oder Weidegang nicht oder kaum möglich sind. Die Expansion von Großbetrieben oberhalb dieser Grenzen schafft zudem massive Überschüsse, die die Erzeugerpreise der Landwirte in ruinöse Bereiche drücken. Viele Antragsteller sind zudem nur Strohmänner für Hintermänner aus der Agrarindustrie. weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Hermann Kamm
@ Niemann
Sowie die jetzige Agrarpolitik betrieben wird, kann es für uns Landwirte ja gar nicht mehr schlechter werden. Ob mit AFD oder ohne AFD. Jeder schreit von Massentierhaltung! können sie diesen Begriff mir mal definieren, wo fängt Massentierhaltung an?
Das meinen unsere Leser
von Eckehard Niemann
Pressemitteilung der AbL Niedersachsen/Bremen zur AfD vom 9.3.2017
Der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat das neue Bundestagswahl-Programm der AfD scharf kritisiert. Die Fremden-, Flüchtlings- und auch Islam-Feindlichkeit dieser Partei vertrage sich weder mit den demokratischen Grundlagen ... mehr anzeigen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft noch mit den Prinzipien von Menschlichkeit und Solidarität. ------ Die AbL verwies darauf, dass viele Bäuerinnen und Bauern sowie Landfrauen- und Landwirte-Verbände sehr aktiv die Integration von geflüchteten Menschen in ihren Gemeinden und auch auf ihren Höfen unterstützten. Die Fluchtursachen wie Kriege, Unterdrückung, Not und Klimawandel beruhten auch auf früheren und aktuellen Maßnahmen der deutschen Regierung und der EU – z.B. mit militärischen Interventionen, Waffenlieferungen oder auch dem systematischen Pushen von Agrarüberschüssen, deren Dumping-Exporte zu Lasten der Erzeugerpreise hierzulande und auch der Berufskollegen in den Empfängerländern gehe. ------ Die einseitige AfD-Forderungen nach Ausrichtung der Außenpolitik „an deutschen Interessen“ und nach „diskriminierungsfreiem Zugang“ deutscher Unternehmen zu ausländischen Import- und Exportmärkten und zu Rohstoffen setze schamlos auf Fortsetzung dieser Flucht-Ursachen. Die AfD mache sich zusätzlich mitschuldig an den absehbaren Folgen des Klimawandels, wenn sie - nach dem Vorbild Trumps - den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel in Frage stelle. Geradezu abstrus sei die AfD-Forderung nach einem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Unter dem Mantel der „Technologiefreundlichkeit“ lasse die AfD nunmehr auch frühere Positionierungen gegen die Risikotechnologie „grüne Gentechnik“ fallen. Zu dieser Begünstigung von Konzernen passe es auch, dass die AfD eine Vermögenssteuer ablehne. ------ Angesichts der notwendigen internationalen bäuerlichen Solidarität sei es unglaubwürdig und zynisch, wenn die AfD in ihrem Wahlprogramm von einer „Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft“ rede und von den „negativen Auswirkungen eines weltweiten Preisdumpings“. Unter dem offensichtlichen Einfluss ostdeutscher Agrarindustrieller fordere die AfD nicht nur die „Förderung von landwirtschaftlichen Familienbetrieben“, sondern auch die Förderung von „Genossenschaften“ – damit auch die weitere Zahlung von Millionen-Subventionen an riesige und bauernverdrängende LPG-Nachfolge-Betriebe, die nur noch der Rechtshülle nach Genossenschaften seien. ------ AbL-Vertreter Eckehard Niemann forderte Bäuerinnen und Bauern auf, gemeinsam mit der Zivilgesellschaft über eine massive und unabhängige Interessenvertretung Einfluss auf Parteien und Regierungen auszuüben und sich davon nicht durch leere AfD-Floskeln ablenken zu lassen. Richtige und notwendige Bestrebungen gegen Globalisierung, Verarmung, EU-Überzentralisierung, Bürokratisierung oder Terrorismus seien konsequent fortzusetzen – allerdings nicht mit menschen-feindlichen und perspektivlosen AfD-Begründungen. weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Eckehard Niemann
Die AfD schadet auch bäuerlichen Interessen
Die AfD schadet auch bäuerlichen Interessen - manche Funktionäre unterstützen sogar direkt Agrarindustrie-Projekte ------ Viele Politiker und Programme der AfD behaupten, die Partei würde sich für eine bäuerliche Landwirtschaft einsetzen und gegen eine industrielle Tierhaltung ... mehr anzeigen und Landwirtschaft. Gleichzeitig geht aber z.B. die AfD Thüringen in ihren aktuellen Leitsätzen zum Landtagswahlprogramm vom weiteren Bestehen der Massentierhaltung aus und fordert lediglich, dass in dieser Massentierhaltung eine artgerechte Tierhaltung durchgesetzt werden müsse: wohl wissend, dass eine solche artgerechte Tierhaltung mit Auslauf und Weidegang in Mega-Tierhaltungsanlagen unmöglich umgesetzt werden kann. Die Unglaubwürdigkeit dieser Programmaussagen wird noch weiter verstärkt dadurch, dass die AfD im gleichen Programm „immer strengere Tierhaltungsauflagen“ beklagt und ablehnt. ------ In den AfD-Landesverbänden Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern machen sich AfD-Funktionäre sogar zum Helfer von Agrarindustriellen, wenn es darum geht, gegen Bürgerinitiativen die Genehmigungen von Agrarfabriken zu erreichen: So die AfD-Fraktionsvorsitzende Sandra Matzat im Stadtrat von Osterburg (Sachsen-Anhalt) mit ihrem Versuch, die Klage der Stadt gegen die Genehmigung einer Ex-Straathof-Schweineanlage zu unterlaufen. So zuvor auch der landwirtschaftspolitische Sprecher der AfD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Strohschein, der gegen die örtliche Bürgerinitiative agierte mit der Behauptung, eine große Schweinemastanlage sei „allemal besser“ als viele alte oder kleinere Ställe. ------ Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hatte bereits 2017 darauf hingewiesen, dass die AfD auch bäuerlichen Interessen schade. Die Fremden-, Flüchtlings- und auch Islam-Feindlichkeit dieser Partei vertrage sich zudem weder mit den demokratischen Grundlagen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft noch mit den Prinzipien von Menschlichkeit und Solidarität (s.u.). ------ Zuvor hatte sich die AbL bereits deutlich gegen Versuche der AfD positioniert, die Milchbauern-Krise für ihre völkisch-reaktionären Ziele zu instrumentalisieren (s.u.). Auch der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) protestierte gegen AfD- Werbung mit einem Foto von einem AfD-BDM-Gespräch. Der Biolandbau-Spitzenverband BÖLW distanzierte sich von Fremdenhass und Ausgrenzung und von AfD-Hetze gegen unsere grundgesetzliche Ordnung: „Wir werden nicht vorgeben, wir hätten es bei der AfD mit einer ganz normalen, demokratischen Partei zu tun.“ weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser