Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Agrarbündnis hält Exportstrategie für gescheitert

„Handel ist gut und wichtig, wenn er zu einer besseren Versorgung mit Lebensmitteln beiträgt, aber um Ernährungssicherung geht es auf den Agrarmärkten immer weniger“, sagte Frieder Thomas, Geschäftsführer des AgrarBündnis am Donnerstag auf der Grünen Woche bei der Vorstellung des Kritischen Agrarberichts 2018.

Lesezeit: 3 Minuten

„Handel ist gut und wichtig, wenn er zu einer besseren Versorgung mit Lebensmitteln beiträgt, aber um Ernährungssicherung geht es auf den Agrarmärkten immer weniger“, sagte Frieder Thomas, Geschäftsführer des AgrarBündnis am Donnerstag auf der Grünen Woche bei der Vorstellung des Kritischen Agrarberichts 2018.

 

Der globale Konkurrenzkampf um Wettbewerbsfähigkeit und die starke Konzentration von Marktmacht in den Händen von Wenigen sei ein Geschäftsmodell, das Mensch, Tier und Natur schädigt – und auch Qualitätsstandards von Lebensmitteln senkt, meinte er. „Die Exportstrategie hat den deutschen Bauern wenig gebracht. Die sogenannte Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten bedeutet ruinöse Preise für die meisten heimischen Bauern. Gleichzeitig geraten die stetig steigenden Exporte in Konflikt mit unseren Nachhaltigkeitszielen, sie schädigen die Märkte im globalen Süden und tragen so zur Flucht und Migration maßgeblich bei,“ so Thomas weiter.

 

Er hält eine grundsätzliche Umkehr in der Agrarhandelspolitik, eine Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten und eine Qualitätsstrategie mit Produkten, die umwelt-, tier- und klimafreundlich erzeugt werden, für notwendig.

 

Bernd Voß von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ergänzte: „Die bisherige pauschale Förderung der EU je Hektar Fläche berücksichtigt nicht, was die einzelnen Betriebe auf ihrer Fläche und in ihren Ställen konkret leisten. In Zukunft müssen alle EU-Zahlungen diese Unterschiede berücksichtigen und einen Anreiz geben für besondere Leistungen für Umwelt-, Natur- und Tierschutz.“

 

Zudem fordert Voß EU-Instrumente zur Vermeidung schwerer Marktkrisen wie im Milchmarkt: „Die EU muss sich trauen, mit branchenfinanzierten Anreizen für eine befristete Begrenzung der Erzeugung zu reagieren, wenn preisdrückende Überschüsse anwachsen. Hätten Milchindustrie und Bundesregierung das bisher nicht verhindert, würden jetzt nicht knapp 400.000 Tonnen Magermilchpulver in EU-Lägern liegen und den Preis mit nach unten ziehen.“

 

Umbau im Ackerbau ist notwendig

 

Einen Umbau im Ackerbau forderte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger. Die intensive Landwirtschaft in Deutschland verzeichne einen seit 2006 stetig steigenden Pestizideinsatz. „Allein in Deutschland werden zurzeit Jahr für Jahr fast 50.000 Tonnen Pestizidwirkstoffe in der Landwirtschaft eingesetzt und landen dann in Böden und Gewässern“, behauptete er. Das habe dramatische Konsequenzen, unter anderem für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft.

 

Dem widerspricht jedoch Burkhard Kleffmann von der gleichnamigen Marktforschungsgruppe. Der tatsächliche Wert liege bei etwa 32.000 t Pflanzenschutzmittel. Herr Weiger würde hier das Stickstoffdioxid mitrechnen, das man herausrechnen müsse, da es unschädlich ist.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.