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Fairness in der Lebensmittelkette

Agrardialog zwischen Bauern und Handel erzielt erste Ergebnisse

Es gibt Bewegung in den Gesprächen von Landwirtschaft und Handel für ein faires Miteinander. Der Agrardialog rund um den LsV hat mit LEH, Molkereien und Fleischbetrieben erste Ergebnisse erzielt.

Lesezeit: 4 Minuten

Eine Woche nachdem der Bundestag das Gesetz gegen unfaire Handelspraktiken beschlossen hat, verkündet auch der Agrardialog erste Erfolge bei den Gesprächen mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Landwirtschaft, Lebensmittelhandel und Verarbeitungswirtschaft haben im sogenannten Agrardialog mehrere Modellprojekte auf den Weg gebracht, berichtet die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), die den Agrardialog moderiert.

Die Organisationen und Unternehmen haben sich auf folgende Maßnahmen verständigt:

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Besseres Verständnis der Wertschöpfungskette Schwein

Die AG Schwein analysiert die Rahmenbedingungen für eine gemeinsame vertragliche Zusammenarbeit auf Basis der Vollkosten und Risikozulagen in der Produktion der gesamten Wertschöpfungskette. Mit der Erhebung von Datengrundlagen (Produktionsdaten, Mengen, Kosten, Kundenstrukturen, Qualitäten, Veredelungstiefe), ihrer Kalkulation und vertraglichen Einbindung soll unter strikter Beachtung aller kartellrechtlichen Anforderungen ein besseres Verständnis der Wertschöpfungskette untereinander erreicht werden. Dabei wird sowohl der Strang „Fleisch in Selbstbedienung“ als auch der Strang „Bedientheke“ bearbeitet. Im Projekt engagieren sich Schweinehalter (Ferkelerzeuger und Mäster), Unternehmen der Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung sowie der Lebensmitteleinzelhandel.

Verminderung der Austauschbarkeit bei Milch

In der AG Milchwerden verschiedene Wege, wie für die Milchviehhaltung potenziell höhere Erlöse in der Wertschöpfungskette nachhaltig erzielbar wären, ausgelotet. Dabei werden diverse Möglichkeiten der Mehrwertgenerierung, die auf eine Verminderung der Austauschbarkeit zielen, in Vergleich zu einem Basisprodukt herausgearbeitet und priorisiert. Im Mittelpunkt stehen hier die Fragen, welche Leistungen und Qualitäten zu Mehrwerten führen können und wie die Staffelung der einzelnen Zusatzleistungen und ihr Mehrwert gestaltet werden kann. Intensiv wird vor allem über die aus Sicht der landwirtschaftlichen Vertreter notwendige Modernisierung der Lieferbeziehungen diskutiert. Die Vertreter der Landwirtschaft sehen zwingenden Handlungsbedarf für die Installierung marktwirtschaftlicher Instrumente, die zu einer deutlichen Verbesserung ihrer Marktstellung und zu einer nachhaltigen Anhebung des Milcherzeugerpreisniveaus führen. Mit einer mit jeweils drei Vertretern der Molkereiwirtschaft und Landwirtschaft besetzten Unterarbeitsgruppe sollen gemeinsam getragene Lösungsansätze erarbeitet werden.

Modellprojekte zur Herkunftskennzeichnung

Die AG Herkunftskennzeichnung wird Modellprojekte zur Herkunftskennzeichnung bei ausgewählten Milchprodukten, Fleisch, Mehl und für frische Salate konzipieren. Neben technischen Prozessen sind die notwendigen Voraussetzungen zur Trennung von Herkünften und Ihrer Deklaration zu klären. Die Kennzeichnung soll gemeinschaftlich und freiwillig sein und Handels- als auch Herstellermarken umfassen. Dabei werden die Erkenntnisse aus den AG Schwein und Milch integriert. Mit den Modellprojekten erproben die Arbeitsgruppen mehrere Ansätze zur Stärkung landwirtschaftlicher Erzeuger. Die vereinbarten Maßnahmen sind ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg, die deutsche Landwirtschaft langfristig zu stärken. Dafür müssen Lösungen auf der breiten Basis der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette beruhen. Mit den vereinbarten Modellprojekten zeigt der Agrardialog, wie das gelingen kann.

Agrardialog ging aus Lager-Blockaden vom Jahreswechsel hervor

Nach den Blockaden von Lebensmittellagern haben Anfang 2021 Vertreter landwirtschaftlicher Gruppierungen (Land schafft Verbindung e. V., LsV D, Europäisches Milchboard EMB, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM, Freie Bauern) mit den Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl und Rewe sowie der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) den Agrardialog ins Leben gerufen. Ziel dieser Gesprächsplattform ist es nach eigenen Angaben, wirksame Lösungen zu erarbeiten, die einen Beitrag zur Stärkung der Landwirtschaft in Deutschland leisten können. Verbände und Unternehmen aus der Molkereiwirtschaft und der Fleischbranche sind dem Agrardialog in der Zwischenzeit beigetreten. Der Agrardialog besteht aus einem Lenkungskreis und den drei Arbeitsgruppen: Schwein, Milch und Herkunftskennzeichnung. Er wird von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) neutral moderiert.

DBV und DRV tagen mit dem HDE in der Koordinationszentrale

Parallel zum Agrardialog unterhält der Deutsche Bauernverband (DBV) mit dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) und dem Handelsverband Deutschland (HDE) die Koordinationszentrale für Handel und Landwirtschaft. Deren Leiter ist der bisherige QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff.

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