Kritik
Agrarhandel fordert konsistente Agrarpolitik
Der Agrarhandelsverband BVA fordert eine Aufschnürung des umstrittenen Agrarpaketes und klare leitplanken, wie es weitergehen soll. Denn ohne die Landwirtschaft seien die Zukunftsideen nicht umsetzbar
Der Bundesverband Agrarhandel (BVA) fordert die Bundesregierung auf, klare und in sich konsistente Leitplanken für die gesamte Agrarwirtschaft zu formulieren. Damit das Agrarpaket diesen Anforderungen gerecht wird, muss es nach Ansicht des BVA aufgeschnürt und in wesentlichen Punkten angepasst werden.
Es werde nur gelingen, die wichtige Funktion von Landwirtschaft und Agrarhandel als Jobmotor und Rückhalt des ländlichen Raumes zu erhalten und gleichzeitig den Weg zu einer klimaneutralen Wertschöpfungskette zu ebnen, wenn alle agrarpolitischen Entscheidungen konsequent bis zum Ende gedacht und im globalen Kontext gesehen werden, so der Verband am Donnerstag.
Um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden und dem globalisierten Handel mit Agrarrohstoffen und Lebensmitteln gerecht zu werden, muss es aus Sicht des Agrarhandels einen europäischen Weg geben. Nationale Alleingänge würden zwangsläufig die Gefahr bergen, dass Umweltprobleme in andere Regionen der Welt verlagert werden. Dies sichere weder die Ernährung der Bevölkerung noch mildert es den Klimawandel.
Die von Bundesministerin Klöckner angekündigten nationalen Dialogforen zur Landwirtschaft und die Informationskampagne zur besseren gegenseitigen Wertschätzung begrüßt der BVA ausdrücklich. Aufgabe der Politik ist es, diese Formate zu nutzen, um zwischen den Vertretern von Zivilgesellschaft und Umweltschutzorganisationen sowie den Vertretern der Agrarwirtschaft einen von allen getragenen Konsens herbeizuführen, der die Vereinbarkeit der gesellschaftlichen Wünsche mit dem betriebswirtschaftlichen Erfolg aller Stufen der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette sicherstellt.
Landwirtschaft, Agrarhandel und alle weiteren Stufen der Wertschöpfungskette sind laut dem BVA systemrelevant, wenn es um die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen bei der Ernährungssicherung für mehr als 8 Milliarden Menschen sowie beim Umwelt- und Klimaschutz geht. Nur mit der Branche sind diese Herausforderungen lösbar. Der Agrarhandel ist bereit seinen Beitrag zu leisten. Dazu benötigen die Unternehmen Planungssicherheit für Investitionen, die sich aus einer geänderten Agrarpolitik ergeben – auch über eine Legislaturperiode hinaus, heißt es.