Weil er bei der Umsetzung von Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP)nicht unterstützt wird und das Agrarministerium kaum Kompetenzen habe, ist Polens Landwirtschaftsminister Stanislaw Kalemba am vergangenen Donnerstag zurückgetreten. Die Schweinehalter warfen dem Minister der Bauernpartei PSL ihrerseits Ineffektivität und Versagen im Kampf gegen die Tierseuche vor.
Nachdem Ende Februar bei Wildschweinen an der polnischen Ostgrenze ASP nachgewiesen wurde, sind die Schweinepreise wegen Vermarktungsbeschränkungen und Exportverboten eingebrochen; aufgrund der schleppenden finanziellen Hilfen werden viele Schweinehalter von Existenzängsten geplagt.
Als großer Favorit für die Nachfolge von Kalemba gilt sein Parteikollege Marek Sawicki. Dieser hatte das Ministerium bereits von 2007 bis 2012 geleitet, bevor er wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft im Juli 2012 zurücktreten musste. Medienberichten zufolge wird die mit dem Vorschlagsrecht ausgestattete Bauernpartei aller Wahrscheinlichkeit nach Sawicki zum neuen Landwirtschaftsminister benennen, zumal dieser keine lange Einarbeitungszeit für die Ressortführung benötigen würde.