Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat den neuen Umgangston der Politiker untereinander und die Nutzung der Medien für Lobbyismus kritisiert. Die veränderte Medienwelt mit ihrem immer schnelleren Umschlag von Berichten sei für die Politiker eine neue Schwierigkeit, erklärte sie laut der Berliner Morgenpost. "Ein Problem ist noch nicht richtig aufgetreten, da müssen wir schon auf jede hypothetische Frage die Antwort haben."
Aigner findet, die veränderte Medienlandschaft mit einer Vielzahl an elektronischen Medien und dem Internet mit seinem Archiv für die Ewigkeit habe die Politik bereits verändert. Verbände und Lobbygruppen konkurrierten um Aufmerksamkeit. "Leider muss man feststellen, dass Durchstecherei und Geschwätzigkeit auch im politischen Betrieb zugenommen haben“, so Aigner. Manche ließen sich gern dazu hinreißen, den Mechanismen des Medienbetriebs zu entsprechen. „Nur wer attackiert und kritisiert, kommt vor. Ich mache das nicht mit", stellte die CSU-Politikerin klar.
Sie rief ihre Kollegen auf, sich politischen Gegnern inhaltlich zu stellen, statt sie pauschal als Deppen zu verunglimpfen. Am Ende falle so etwas auf alle in der Politik zurück. "Ich habe die große Befürchtung, dass die Demokratie leiden wird und irgendwann einmal auch in Deutschland Typen Fuß fassen könnten, die einfache, aber radikale Botschaften verkünden. Das ist eine ständige Gefahr für alle Demokratien Europas“, warnte sie laut dem Zeitungsbericht. (ad)