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Aigner plant Verbot der Ferkelkastration

Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat den Zorn der gesamten Landwirtschaft auf sich gezogen. So plant die CSU-Politikerin ein umfangreiches Tierschutzpaket, bei dem z.B. die Ferkelkastration komplett verboten werden soll. "Die Landwirtschaft ist bereit, von der Ferkelkastration völlig wegzukommen", sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat den Zorn der gesamten Landwirtschaft auf sich gezogen. So plant die CSU-Politikerin ein umfangreiches Tierschutzpaket, bei dem z.B. die Ferkelkastration komplett verboten werden soll. "Die Landwirtschaft ist bereit, von der Ferkelkastration völlig wegzukommen", sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung. DBV-Generalsekretär Helmut Born zeigte sich empört. "Mit ihren Vorschlägen erweckt Aigner geradezu den Eindruck, als ob die deutschen Bauern sich dem Tierschutz verweigern. Das Gegenteil ist der Fall", so Born. Zwar sei die Landwirtschaft bereit, die betäubungslose Kastration zu beenden, jedoch müsse dann erst die Ebermast praxistauglich sein. Außerdem könne die Betäubung bei neugeborenen Ferkeln wie beim Menschen große Probleme verursachen. Ein weiterer Plan in Aigners Tierschutzpaket sieht vor, die Kleingruppenhaltung bei Legehennen abzuschaffen. Erlaubt sein soll in Deutschland nur die Boden-, Freiland- und Ökohaltung, heißt es. Born sieht darin die Aufkündigung eines über Jahre auch mit Tierschutzorganisationen erarbeiteten Kompromisses. Deutschland habe 2010 noch vor anderen EU-Ländern das Käfigverbot umgesetzt. In der EU seien Käfige dagegen noch bis 2012 erlaubt. Born betonte: "Statt auf einem EU-weiten Käfig-Ausstieg zu beharren, eröffnet Frau Aigner jetzt einen Nebenkriegsschauplatz."


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Sonnleitner verärgert über Aigners "Charta für Tierschutz"



"Wir verwehren uns gegen eine populistische Tierschutzdebatte, wie sie jetzt von Ministerin Aigner losgetreten wird, ohne Rücksicht auf die fatalen Folgen für die deutschen Bauernfamilien", kommentierte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner die Vorschläge in einer Mitteilung. "Wenn heute der Selbstversorgungsgrad bei Eiern in Deutschland auf 50 % sinkt, dann liegt das daran, dass Deutschland bisher nicht in der Lage war, hohe Tierschutzstandards dort durchzusetzen, wo es wirklich erfolgreich möglich ist, nämlich auf europäischer Ebene in Brüssel und in den internationalen Handelsabkommen. Es nützt den Hühnern nichts, wenn wir auf Bodenhaltung setzen, die Eier aber weiterhin aus Käfigen in Mittel- und Osteuropa, Brasilien und Thailand kommen." Die gemeinsam mit dem Tierschutz entwickelte Kleingruppe habe im Übrigen erhebliche Vorteile, sowohl im Tierschutz wie im Gesundheitsschutz. Deshalb verrenne sich die Bundesministerin völlig, zumal sie auch die Abkehr von der Ferkelkastration völlig durcheinander bringe durch die Forderung nach einer für die Ferkel lebensgefährlichen Betäubungsstrategie. Schließlich würden Millionen von Pferdeliebhabern in Deutschland nicht verstehen, wieso ein historisch gewachsenes Kulturgut wie der Pferdebrand durch ein nicht ausgereiftes und für die Tiere schmerzhaftes Implantat eines elektronischen Chips ersetzt werden soll. Markenzeichen für weltweit führende Zuchtorganisationen wie für die Holsteiner, Hannoveraner, Westfalen und Trakehner würden opportunistisch und wider besseres Wissen dem Zeitgeist geopfert.


Mortler: "Sind 180 Schweine schon Massentierhaltung?"



Irritiert auf den jüngsten Vorstoß hat auch CSU-Agrarexpertin Marlene Mortler reagiert: "Leider konnte ich nicht genau ergründen, worauf die angefachte Debatte abzielen soll. Bislang nährt sie vornehmlich eins: Ungerechtfertigte Pauschalverurteilungen, sie alle Tierhalter treffen." Wichtig sei klar zu definieren, was unter Massentierhaltung zu verstehen sei. "Solange dies nicht öffentlichkeitswirksam geschieht, erweisen wir uns mit der Diskussion einen Bärendienst", erklärte sie weiter. Wenn in der Öffentlichkeit zuweilen bereits 180 Schweine als Massentierhaltung gewertet würden, zeige sich wie groß der Aufklärungsbedarf sei. Mortler, betonte, sie kenne keinen Bauern, der nicht in aufrechter Sorge um das Wohlbefinden seiner Tiere sei.


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