Mit Blick auf Tiertransporte aus der Europäischen Union hat Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht die Bundesregierung aufgefordert, sich bei Verhandlungen mit Drittländern dafür einzusetzen, dass die gemeinschaftsrechtlichen Anforderungen an den Tierschutz eingehalten würden.
Wie der Ressortchef kürzlich im Kieler Landtag erklärte, gehört dazu auch der Aufbau von Versorgungsstationen nach EU-Standard. Um die Möglichkeiten der Überwachung zu verbessern, sei außerdem ein Echtzeitzugang zu den Navigationssystemen der Fahrzeuge vonnöten. Darüber hinaus sollte für jede Transportroute ein abgestimmter Notfallplan vorgelegt werden. Die EU-Tierschutztransportverordnung müsse entsprechend angepasst werden.
Der Bündnisgrüne betonte, dass in Schleswig-Holstein seit fast einem halben Jahr keine Tiertransporte mehr in Drittstaaten abgefertigt worden seien. Er begründete diese Entwicklung mit seinem Erlass vom 22. März dieses Jahres, der die Anforderungen an eine Genehmigung von Transporten konkretisiere. Unter anderem müsse dafür die zuständige Behörde ausnahmslos davon ausgehen können, dass für die Tiere auf der gesamten Transportstrecke eine tierschutzgerechte Beförderung und Versorgung sichergestellt sei.
Unterdessen hätten die Arbeiten zur Schaffung einer bundesweiten Datenbank begonnen, wobei auch der Bund für die Validität der Daten sorgen müsse. Das sei das Ergebnis einer Telefonkonferenz vom vergangenen Mittwoch. Allerdings seien auch die Wirtschaftsbeteiligten in der Pflicht, Daten zu liefern und ein Zertifizierungssystem zu etablieren, betonte Albrecht.