Auf der Ernährungsmesse ANUGA Anfang Oktober 2013 in Köln haben die großen amerikanischen Exportorganisationen für Soja, Reis, Geflügel oder Meeresfrüchte ihre Initiative gestartet, die Nachhaltigkeit der amerikanischen Landwirtschaft bekannter zu machen.
Mit Blühstreifen, angereicherten Humushorizonten und Begrünung von vegetationsfreiem Land sollen verschiedene Landwirtschaftsprogramme Winderosion und den Verlust an Biodiversität verhindern. Seit den großen Staubstürmen in den 1930er Jahren hat sich in der amerikanischen "Farm Bill" ein umfangreiches Gesetzespaket entwickelt, das bis hin zu Sanktionsmöglichkeiten mit den Agrarumweltmaßnahmen der europäischen Agrarpolitik vergleichbar ist, berichtet der aid-infodienst.
Die Nachhaltigkeitsinitiative "This is how we grow" richtet sich vordergründig an den Lebensmitteleinzelhandel, der mit der Listung amerikanischer Produkte zögerlich ist. David Green, Berater der Nachhaltigkeitsinitiative kennt auch den Grund: Das Image der amerikanischen Landwirtschaft ist vor allem in Europa überwiegend negativ: Hochindustrialisierte Betriebe ernten von riesigen Feldern Monokulturen mit gentechnisch veränderten Pflanzen.
Vor dem Hintergrund der Freihandelsgespräche zwischen den USA und der EU soll die Initiative zum gegenseitigen Kennenlernen einladen. Die amerikanische Landwirtschaft hat viele Facetten. Ganze Regionen sind kleinbäuerlich geprägt und die Farmer bewirtschaften ihre Höfe im Nebenerwerb, ergänzte Professor Marty Matlock von der Universität Arkansas. Daher sieht Brent Babb vom Soybean Export Council auch keinen Grund, die Landwirtschaft aus den Verhandlungen herauszunehmen.
Die Tücke wird aber im Detail stecken. Für die EU sind mit Chlor desinfiziertes Geflügelfleisch, Antibiotika in der Rindermast und die Gentechnik allgemein rote Linien im Verhandlungs-Kapitel über die Landwirtschaft, so der aid. (ad)