Der Protest gegen die grüne Gentechnik hat sich am vergangenen Donnerstag bei Zepkow in Mecklenburg-Vorpommern zugespitzt. Gentechnikgegner stürmten nach dpa-Angaben trotz Polizeibewachung bei Zepkow ein Feld mit der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora und rissen Pflanzen aus. Die Polizei nahm die mit weißen Schutzanzügen gekleideten selbsternannten "Feldbefreier" der Initiative "Gendreck weg!" nach kurzer Zeit in Gewahrsam. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs gegen eine Frau und fünf Männer. Die Aktion war von der Initiative bereits vor mehreren Tagen angekündigt worden. Bereits Anfang Juli hatte die Initiative 1 ha zerstört.
Die gesamte Amflora-Anbaufläche der BASF-Tochter Plant Science bei Zepkow beläuft sich auf 15 ha. Sie wird bewacht, ist allerdings nicht umzäunt. Das Unternehmen hat inzwischen Strafanzeige erstattet. "Bei der Feldzerstörung handelt es sich nicht nur um eine mutwillige, sondern auch um eine mutlose Tat, die wir nicht nachvollziehen können", so der Geschäftsführer der BASF Plant Science, Peter Eckes. Man habe im Vorfeld sehr aktiv und transparent über den Amflora-Anbau informiert und sich für eine offene Diskussion eingesetzt. In der Debatte könne das Zerstören von Feldern jedoch kein demokratischer Beitrag für eine konstruktive Diskussion sein, hieß es in der Stellungnahme von Eckes.
Als "kriminelle Handlung" haben auch die FDP-Politiker Dr. Christel Happach-Kasan und Daniel Bohl die Aktion bezeichnet. Bohl nannte es bedauerlich, dass sich trotz eindeutiger Rechtslage nur wenige Verbände und Politiker unmissverständlich von rechtswidrigen Zerstörungsaktivitäten distanzierten.