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Anbau transgener Pflanzen weiter auf dem Vormarsch

Der Anbau von gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen hat auch im vergangenen Jahr zugenommen. Laut Angaben der Lobby-Agentur ISAAA wurden zur Ernte 2012 in 28 Ländern zusammen 170,3 Mio ha transgene Pflanzen angebaut; das entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 10,3 Mio ha oder gut 6 %.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Anbau von gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen hat auch im vergangenen Jahr zugenommen. Laut Angaben der Lobby-Agentur ISAAA wurden zur Ernte 2012 in 28 Ländern zusammen 170,3 Mio ha transgene Pflanzen angebaut; das entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 10,3 Mio ha oder gut 6 %.


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Dabei wurden erstmals in Schwellen- und Entwicklungsländern mehr GV-Pflanzen angebaut als in Industrieländern. Newcomer waren 2012 der Sudan und Kuba, wo erstmals Bt-Baumwolle beziehungsweise Bt-Mais ausgesät wurden. Bis auf wenige Ausnahmen beschränkt sich die landwirtschaftliche Verwendung gentechnisch veränderter Sorten weiterhin auf Sojabohnen, Mais, Baumwolle und Rapssaat. Die Zahl der Landwirte, die auf transgene Sorten zurückgriffen, stieg 2012 weltweit auf insgesamt 17,3 Millionen, davon 90 % in Entwicklungsländern.


Der ISAAA-Vorsitzende Clive James gab sich anlässlich der Präsentation der neuen Zahlen optimistisch, dass der Anbau der Biotech-Pflanzen auch in den kommenden Jahren anhalten wird, wenngleich mit geringeren Zuwachsraten als bislang.


Derweil beklagte der Vorsitzende der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB), Dr. Matthias Braun, dass sich in Deutschland und der Europäischen Union die landwirtschaftliche Nutzung der Pflanzenbiotechnologie vom weltweiten Trend abgekoppelt habe. „Als Volkswirtschaft, die von Intelligenz und Innovationen statt Rohstoffen und Billigfertigung lebt, machen wir damit einen schweren Fehler“, sagte Braun.


Der Nutzen der Pflanzenbiotechnologie werde in Europa ignoriert. Klimawandel, begrenzte Ressourcen an Rohstoffen, Wasser und fruchtbaren Böden sowie eine stark wachsende Weltbevölkerung machten leistungsstarke und klimaangepasste Nutzpflanzen nötig. Das gelte besonders für Regionen, die von zunehmender Trockenheit betroffen seien, erklärte Braun. Hier würden in den kommenden Jahren vor allem trockenheitstolerante Sorten von Mais, Reis oder Weizen eine sehr wichtige Rolle spielen.


Brasilien mit eigener GV-Sorte


In den Vereinigten Staaten wuchs der Anbau transgener Pflanzen der ISAAA zufolge zuletzt nur noch leicht, nämlich um knapp 1 % auf 69,5 Mio ha. Damit sind die US-Farmer aber nach wie vor unangefochten führend, was die Nutzung der Grünen Gentechnik angeht. Im Schnitt machen die GV-Sorten in den USA 90 % der jeweiligen Gesamtfläche aus. Auch in Argentinien wurde die Aussaat von GV-Pflanzen im Berichtsjahr nur noch moderat ausgedehnt, und zwar um ebenfalls etwa 1 % - hier auf 23,9 Mio ha.


Äußerst dynamisch verlief die Entwicklung dagegen in Brasilien, wo die Bauern erst später in die Nutzung von GV-Soja eingestiegen sind. Dort wurde der Anbau transgener Pflanzen um gut ein Fünftel auf 36,6 Mio ha ausgedehnt. Dabei profitieren die Landwirte in Brasilien laut ISAAA von einem zügigen Zulassungsverfahren für GV-Sorten. Die dem Agrarressort in Brasília zugeordnete Agrarforschungseinrichtung Empraba habe eigenständig eine virusresistente Bohnensorte entwickelt, für die die Erlaubnis zum Anbau erteilt worden sei. In Kanada nahm die betreffende Fläche ebenfalls deutlich zu, nämlich um 12 % auf 11,6 Mio ha; dabei entfielen von den insgesamt gut 8,5 Mio ha Rapssaat 97,5 % auf transgene Sorten.



In der EU 129 000 Hektar


In Indien wurde 2012 die Rekordfläche von 10,8 Mio ha mit Bt-Baumwolle bestellt; in China waren es 4,0 Mio ha, was einer GV-Anwendungsrate von 80 % entsprach. Fortschritte gab es aus Sicht des ISAAA auch in Afrika, wo im vergangenen Jahr transgene Pflanzen in Ägypten, Burkina Faso, Südafrika und den Sudan angebaut wurden. Für Südafrika beziffert der ISAAA die betreffende Fläche auf 2,9 Mio ha, vornehmlich Mais und Sojabohnen; gegenüber 2011 bedeutete das eine Zunahme um mehr als ein Viertel.


Bescheiden fällt auch demgegenüber das mit GV-Pflanzen bestellte Areal in der Europäischen Union aus: In fünf Mitgliedstaaten wurde zur Ernte 2012 Bt-Mais auf 129 000 ha angebaut, wovon allein 116 000 ha auf Spanien entfielen. Demnach wurde in Spanien im vergangenen Jahr annähernd jeder dritte Hektar Mais mit einer GV-Sorte bestellt. Außer in Spanien wurden zuletzt auch noch in Portugal, Rumänien, der Slowakei und Tschechien gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. (AgE)




 

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