In Russland setzt sich die Diskussion über den Anbau von gentechnisch veränderten (GV-)Sorten landwirtschaftlicher Kulturen fort: Der Agrarausschuss der Staatsduma hat Ende Februar im Einklang mit der Position der nationalen Akademie der Agrarwissenschaften ein Moratorium für die GVO-Zulassung gefordert. Entsprechend solle die Regierung die Verordnung revidieren, die ab Juli dieses Jahres eine staatliche Registrierung von GVO und GV-Produkten als Voraussetzung für die kommerzielle Erzeugung vorsieht.
Aktuell ist die Produktion von GV-Pflanzen in Russland lediglich auf Versuchsfeldern gestattet. Wie der Ausschussvorsitzende Nikolai Pankow Medienberichten zufolge erklärte, müssen russische Agrarproduzenten und Verbraucher vor GVO maximal geschützt werden, „zumindest, bis deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt gründlich erforscht sind“.
Dagegen plädierte die Russische Getreideunion erneut für das fristgerechte Inkrafttreten der Regierungsverordnung. Der Verzicht auf den Anbau von GV-Getreidesorten würde die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Agrarproduktion gegenüber den westlichen Ländern schwächen, argumentierte der Präsident der Getreideunion, Arkadij Slotschewskij. Andererseits seien klare Regelungen erforderlich, um den illegalen Anbau von GV-Pflanzen zu bekämpfen, der landesweit auf insgesamt rund 400 000 ha betrieben werde.
Presseberichten zufolge halten sich vor allem größere Agrarunternehmen nicht an die Vorschriften. Allerdings konnten die zuständigen Behörden entsprechende Fälle bislang nicht bestätigen