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Antibiotika in der Tiermast begrenzen

Landwirte sollen in der Tiermast ihren Tieren künftig seltener Antibiotika verabreichen. Mit einem neuen Tierarzneimittelgesetz will das EU-Parlament in der kommenden Woche der beim Menschen fortschreitenden Resistenz gegen Antibiotika Einhalt gebieten. Jährlich sterben 25.000 Menschen in der EU an Antibiotikaresistenz

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirte sollen in der Tiermast ihren Tieren künftig seltener Antibiotika verabreichen. Mit einem neuen Tierarzneimittelgesetz will das Europäische Parlament (EP) in der kommenden Woche der beim Menschen fortschreitenden Resistenz gegen Antibiotika Einhalt gebieten. In Europa sterben jährlich rund 25.000 Menschen wegen Antibiotika-Resistenzen. Dies wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch auf den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin zurückgeführt.

 

Ein wesentlicher Teil des neuen EU-Tierarzneimittelrechts regelt den Umgang mit Antibiotika. Nach WHO-Angaben sterben durch die Keimübertragung von Nutztieren auf den Menschen jährlich rund 25.000 Menschen in der EU, weil Antibiotika ihre Wirkung beim Menschen verlieren. „Ein entscheidender Teil des Problems stellt die unkritische Anwendung von Antibiotika in der Tiermedizin dar. Hier entstehenden antibiotikaresistente Keime, die auch auf den Menschen überspringen“, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Dr. Peter Liese (CDU) im Gespräch mit top agrar.

 

Keime springen von Nutztieren auf den Menschen über und führen zu lebensbedrohenden Resistenzen

Der starke Zusammenhang zwischen Resistenzen bei Tieren und Menschen zwingt uns, in der Human- sowie in der Veterinärmedizin nach Lösungen zu suchen, so Liese. Die EU-Institutionen haben sich im Trilog auf eine neue Tierarzneimittel-Verordnung verständigt, über die in der kommenden Woche im EU-Parlament abgestimmt wird. „Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen und soll in Zukunft Leben retten, betont der Kinderarzt Peter Liese aus Nordrhein-Westfalen.

 

„Ich bin froh, dass nach langen Verhandlungen für den Veterinärbereich endlich eine Einigung erzielt wurde, Dies ist auch dringend notwendig, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dass Antibiotika vollkommen ihre Wirkung verlieren“, so Liese gegenüber top agrar.

 

So sollen künftig die sogenannten Reserve-Antibiotika, die bei Menschen als letztes Mittel eingesetzt werden um Leben zu retten, in der Tiermedizin nur noch in ganz begrenzten Ausnahmefällen angewandt werden dürfen. Neu ist auch, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast vom Landwirt dokumentiert und von den Veterinären künftig besser überwacht werden soll.

 

„Tierarzneimittel dürfen auf keinen Fall dazu missbraucht werden, schlechte, unhygienische Haltung von Tieren in Ställen zu kompensieren“, betont der Arzt und CDU-Europaabgeordnete.

 

Kein EU-Zugang für mitAntibiotika behandeltes Fleisch aus China und den USA

 

Die strengeren Regeln beim Einsatz von Tierarzneien sollen aber nicht auf die EU beschränkt bleiben, sondern auch auf Importware wie Hähnchen und andere Tierprodukte ausgeweitet werden. „Was nützen uns strengste Regeln in Europa, wenn wir die Resistenzen dann importieren“, sagt Liese. Fleisch von Tieren etwa, welche allein zu Wachstumszwecken Antibiotika erhielten - wie in China und den USA - hätten zukünftig auf den europäischen Märkten nichts mehr zu suchen, betont Liese.

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