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Auch neugierig auf Öko?

Viele Landwirte wünschen sich mehr Infos über den Ökolandbau – und zwar unabhängig davon, ob sie ökologisch oder konventionell wirtschaften. Das haben uns die 1500 Teilnehmer der top agrar-Umfrage zurückgemeldet.

Lesezeit: 5 Minuten

Viele Landwirte wünschen sich mehr Infos über den Ökolandbau – und zwar unabhängig davon, ob sie ökologisch oder konventionell wirtschaften. Das haben uns die 1500 Teilnehmer der top agrar-Umfrage zurückgemeldet.


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Im Frühjahr dieses Jahres wollten wir von Ihnen wissen, wie Sie die Perspektiven des Ökolandbaus bewerten, ob Sie ausreichend Informationen über diese Wirtschaftsweise bekommen und welche Anforderungen Sie an unsere Berichterstattung stellen.


Über 1500 Betriebsleiter, Mitarbeiter, Agrarstudenten und Auszubildende haben an der top agrar-Umfrage teilgenommen. Vier von fünf Befragten sind Betriebsleiter. Gut zwei Drittel wirtschaften konventionell und ein knappes Drittel ökologisch. Eine kleine Minderheit der Teilnehmer (3,4%) führt parallel einen konventionellen und einen ökologischen Betrieb. Von den Öko-Teilnehmern sind rund 80% bei einem der Ökoverbände (z.B. Demeter oder Bioland) organisiert. Die restlichen 20% wirtschaften nach EU-Biosiegel.


Knapp die Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Süden Deutschlands, weitere 38% aus den drei nordwestlichen Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (einschließlich Hamburg und Bremen) sowie 12% aus den ostdeutschen Bundesländern und Berlin.


Ökolandbau positiv bewertet


Mehr als 60% der Befragten hat eine positive oder sehr positive Einstellung zum Ökolandbau. Dass die Ökobetriebe ihre Wirtschaftsweise fast ausnahmslos positiv bewerten, ist zu erwarten. Aber auch knapp die Hälfte der konventionellen Berufskollegen sieht den Ökolandbau positiv.



Mit etwas mehr als 10% sind die Ablehner der ökologischen Wirtschaftsweise klar in der Minderheit.Für die große Mehrheit der Befragten ist der Ökolandbau besser für Umwelt und Tierwohl. Weil das auch Verbraucher und Politiker so sehen, erwarten fast 80% aller Umfrageteilnehmer eine weiter wachsende Nachfrage nach Ökolebensmitteln und über 60% der Befragten in Zukunft auch eine verbesserte Förderung. In Bezug auf die zunehmende staatliche Unterstützung sind die konventionell wirtschaftenden Teilnehmer der Umfrage deutlich optimistischer als die ökologisch wirtschaftenden Befragten.


Die wachsende Nachfrage und die Erwartung einer zumindest stabilen staatlichen Förderung in Verbindung mit zunehmenden Auflagen für den Ackerbau und die Tierhaltung machen für die Hälfte der Befragten die Umstellung in Zukunft immer interessanter. Das sehen konventionell und ökologisch wirtschaftende Teilnehmer gleichermaßen so.


Umstellung ist ein Thema


Kein Wunder, dass für viele der konventionell arbeitenden Teilnehmer die Umstellung ein Thema ist: 10% haben diesen Schritt bereits vollzogen, sind aber noch nicht anerkannt. Gut 20% denken konkret darüber nach und knapp 40% spielen zumindest ab und zu mit dem Gedanken.



Tendenziell ist die Umstellungsbereitschaft in Süd- und Ostdeutschland etwas höher als im Nordwesten Deutschlands. Dort sind die Flächen knapp und teuer. Zudem erschwert die intensive Veredelung die Umstellung. Für rund 30% aller Befragten kommt eine Umstellung dagegen nicht in Frage.Dennoch bleibt bei vielen auch eine gewisse Skepsis, wie nachhaltig der aktuelle Bioboom ist. Jedenfalls befürchten über die Hälfte der Teilnehmer, dass das Wachstum des Ökolandbaus an Grenzen stoßen könnte.


Diese Sorge ist bei den konventionell wirtschaftenden Teilnehmern viel deutlicher ausgeprägt als bei ihren Ökokollegen. Auch hier sind die Befragten mit konventionellem Hintergrund deutlich pessimistischer als die schon ökologisch Wirtschaftenden.


Gut 40% aller Teilnehmer meinen, dass die konventionelle Landwirtschaft insgesamt von den Lösungsansätzen des Ökolandbaus profitieren kann. Das gilt insbesondere für den Ackerbau und die Tierhaltung sowie mit Abstrichen auch für die Vermarktung. Zwei Drittel der Befragten erwarten, dass sich konventioneller und ökologischer Landbau in Zukunft zumindest in Teilbereichen wieder stärker annähern werden.


Mehr Infos notwendig


Nur ein gutes Drittel aller Befragten beurteilt die eigenen Kenntnisse über den Ökolandbau als gut bis sehr gut. Bei den Teilnehmern, die bereits ökologisch wirtschaften sind es immerhin knapp 63%. Die Mehrheit aller Teilnehmer hält das eigene Wissen dagegen höchstens für ausreichend bis befriedigend.



Entsprechend hat fast jeder zweite konventionelle Befragte und nahezu jeder ökologisch wirtschaftende Teilnehmer großes oder sehr großes Interesse an Informationen über den Ökolandbau. Dieses Informationsbedürfnis wird derzeit nur unzureichend bedient. Jedenfalls wünschen sich über die Hälfte aller Befragten ein größeres Angebot. Fast 40% hält das aktuelle Angebot dagegen für ausreichend.



Um ihr Informationsbedürfnis zu befriedigen, nutzen die Befragten Fachzeitschriften, Verbandsmitteilungen, Onlinequellen, Berater, Veranstaltungen und den Austausch mit Berufskollegen fast gleichermaßen stark. Dabei zeigt sich, dass die ökologisch wirtschaftenden Teilnehmer durchweg informationsaffiner sind als ihre konventionellen Kollegen. Das liegt möglicherweise auch daran, dass sie die Informationen unmittelbar für die Bewirtschaftung ihrer Betriebe benötigen.


Qualität könnte besser sein!


Das Informationsangebot wird insgesamt mit einem „guten befriedigend“ (Schulnote 2,7) bewertet. Dabei gibt es mit einer Ausnahme keine großen Abweichungen zwischen den verschiedenen Informationskanälen.



Nur die Beratung der Ökoverbände ragt qualitativ heraus und wird von den ökologisch wirtschaftenden Teilnehmern mit einem glatten „gut“ (2,0) deutlich positiver beurteilt als andere Informationsquellen.Inhaltlich sind die Befragten besonders an den Themen Getreideanbau, Betriebswirtschaft, Politik und Förderung, Vermarktung, Rinder und Milchvieh sowie Hackfruchtanbau interessiert. Mit etwas Abstand folgen die Bereiche Schweine- und Geflügelhaltung sowie der Gemüseanbau.


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Mehr Öko bei top agrar


Das Ergebnis ist eindeutig: Sie wünschen sich mehr Informationen. Das überrascht uns nicht. In Deutschland gibt es aktuell fast 30.000 Ökobetriebe, die 1,4 Mio. ha Fläche bewirtschaften. Tendenz steigend. Viele Umsteller schätzen die geringeren Preisschwankungen. Außerdem hat der Ökolandbau eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz. Deshalb setzen viele auf eine weiter wachsende Nachfrage.


Aber auch im konventionellen Bereich steigt das Interesse: Im Pflanzenschutz verlieren Wirkstoffe ihre Zulassung oder durch Resistenzen ihre Wirksamkeit. Wenn ackerbauliche Maßnahmen und Fruchtfolgen wieder wichtiger werden, sind die Erfahrungen der Ökobetriebe gefragt. Und konventionell wirtschaftende Tierhalter fragen nach, welche Stallsysteme sich im Ökolandbau arbeits- und tierwohlmäßig bewährt haben.


Uns hat gefreut, dass viele Leser die bisherige Berichterstattung verfolgt haben. Wir verstehen, dass Ihnen eine Bündelung der Themen fehlt. In einem ersten Schritt werden wir ab sofort die Beiträge, die sich mit Ökolandbau befassen, gesondert im Inhaltsverzeichnis ausflaggen. So sehen Sie auf einen Blick, worüber wir berichten und wo Sie die Beiträge finden.

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