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DBV-Situationsbericht

Auf der Hälfte der Höfe arbeiten Familienmitglieder mit

Der langfristige Trend hin zum vermehrten Einsatz moderner Technik und die dadurch bedingten Effizienz- und Produktivitätssteigerungen haben auch Auswirkungen auf die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte. Sie ging zwischen 2010 und 2016 um fast 13 Prozent zurück.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, in dem die Arbeit zum größten Teil von Unternehmern und ihren Familienangehörigen geleistet wird. Von den 940.100 Arbeitskräften in der deutschen Landwirtschaft waren nach der Agrarstrukturerhebung 2016 rund 449.100 Familienarbeitskräfte (48 Prozent aller Arbeitskräfte). Hinzu kommen 204.600 ständig angestellte ständige Arbeitskräfte und rund 286.300 Saisonarbeitskräfte.

Der langfristige Trend hin zum vermehrten Einsatz moderner Technik und die dadurch bedingten Effizienz- und Produktivitätssteigerungen haben auch Auswirkungen auf die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte. Sie ging zwischen 2010 und 2016 um fast 13 Prozent zurück. Die Zahl der Familienarbeitskräfte sank zwischen 2010 und 2016 sogar um 19 Prozent. Dagegen stieg die Zahl der ständig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 6 Prozent.

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Zu berücksichtigen ist, dass Arbeiten landwirtschaftlicher Betriebe vermehrt von externen Dienstleistern wie Lohnunternehmen und Maschinenringe übernommen werden. Die von diesen Dienstleistern erledigten Arbeiten und die dazu benötigten Arbeitskräfte sind in den Agrarstrukturerhebungen nicht abgebildet.

Landwirtschaftlicher Arbeitskräfteeinsatz im Zeitvergleich - Angaben jeweils in 1000

490.100 AK-Einheiten in der deutschen Landwirtschaft

Die sogenannte Arbeitskräfte-Einheit (AK) gibt den gesamten in landwirtschaftlichen Betrieben erbrachten Arbeitseinsatz in einer Kennzahl wieder. Die betriebliche Arbeitsleistung belief sich 2016 in Deutschland auf 490.100 AK-Einheiten. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Rückgang von gut 10 Prozent.

Beschäftigungsstruktur regional unterschiedlich

Die regionalen Unterschiede in den Betriebsstrukturen bringen auch unterschiedliche Beschäftigtenstrukturen mit sich. Im früheren Bundesgebiet überwogen 2016 die in Einzelunternehmen tätigen Familienarbeitskräfte mit rund 423.000 Personen. Das sind 53 Prozent aller Arbeitskräfte im früheren Bundesgebiet. Nur 16 Prozent der in der Landwirtschaft tätigen Personen zählten hier zu den ständig angestellten Arbeitskräften, 31 Prozent waren Saisonarbeitskräfte. In den neuen Ländern dominieren aufgrund einer anderen Rechtsformstruktur die ständig angestellten Arbeitskräfte. Sie machen 54 Prozent der Arbeitskräfte aus (Familienarbeitskräfte 18 Prozent, Saisonarbeitskräfte 28 Prozent).

Anteil der Vollbeschäftigten steigt

Von den Familienarbeitskräften waren 2016 nur 36 Prozent mit betrieblichen Tätigkeiten vollbeschäftigt; bei den ständig angestellten Arbeitskräften waren es 61 Prozent. Mit zunehmender Betriebsgröße steigt die Vollbeschäftigung deutlich an. Die Unterscheidung in Haupt- und Nebenerwerb zeigt: Während von den 222.800 Familienarbeitskräften in Nebenerwerbsbetrieben lediglich 12 Prozent vollbeschäftigt sind, liegt der Anteil bei den 226.300 Familienarbeitskräften in Haupterwerbsbetrieben bei 60 Prozent. Im Zeitverlauf steigt der Anteil der in der Landwirtschaft vollbeschäftigten Personen an.

Saisonale Beschäftigung von großer Bedeutung

2016 arbeiteten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 286.300 Saisonarbeitskräfte in der deutschen Landwirtschaft. Nach Einschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) sind davon rund 95 Prozent nichtdeutscher Herkunft. Die Anzahl der Arbeitskräfte aus Polen ist in den letzten Jahren zurückgegangen, die Anzahl der Arbeitskräfte aus Rumänien deutlich gestiegen.

36 Prozent aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft sind weiblich

Unter Berücksichtigung der soziodemografischen Merkmale der Beschäftigten zeigt sich, dass sowohl bei den Familienarbeitskräften als auch bei den ständig angestellten Arbeitskräften knapp ein Drittel der Beschäftigten Frauen sind. Von den Saisonarbeitskräften waren 2016 allerdings 45 Prozent weiblich. Insgesamt stehen in der Landwirtschaft 599.100 männlichen Arbeitskräften 341.000 weibliche Arbeitskräfte gegenüber.

Anteil weiblicher Führungskräfte relativ gering

In den Führungspositionen ist das Geschlechterverhältnis noch ungleicher: Nur 26.500 oder knapp 10 Prozent der 2016 gezählten 275.400 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland werden von Frauen geführt. Zusammen mit Frauen, die insbesondere in den juristischen Personen führende Positionen einnehmen, dürfte der Anteil der Frauen mit Führungspositionen in der Landwirtschaft zwar etwas höher liegen, aber deutlich unter dem Durchschnitt aller Wirtschaftszweige: Der Frauenanteil unter den Führungskräften lag in Deutschland 2017 bei 29,2 Prozent, der Anteil an allen Erwerbstätigen bei 46,5 Prozent.

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