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Vom Fleisch gefallen?

Auf Veggietrend reagieren statt ihn zu verurteilen

Der Verzehr von Fleisch ist in der Diskussion. Die Gruppe der Vegetarier und Veganer ist zwar klein. Aber ihr Thema verschwindet nicht, indem man es belächelt oder als Angriff betrachtet.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Marit Schröder, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Fleisch essen ist ökologisch und ethisch nicht korrekt, sagen die einen. Avocados ­essen aber auch nicht, entgegnen die anderen. Zwei Fronten, ein Thema: Fleischkonsum und seine Folgen.

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Rund 6,5 Mio. Menschen leben in Deutschland laut Statistischem Bundesamt vegetarisch, 1,1 Mio. vegan. Dass es sich dabei nicht nur um eine Momentaufnahme handelt, darauf deutet auch der jüngst veröffentlichte „Fleischatlas“ hin. Insbesondere die junge, nachrückende Generation ernährt sich zunehmend fleischloser.

Fest steht: Die Ernährungsgewohnheiten ändern sich. Persönlich kann man dazu stehen, wie man mag. Man kann den sogenannten „Veggie-Wahn“ kleinreden oder als weltfremd abtun. Besser wäre es aber, die Entwicklung anzuerkennen. Noch besser: auf sie zu reagieren. Denn aufzuhalten ist sie nicht. Die nachwachsende Generation wird sich stärker aus alternativen Proteinquellen ernähren.

Der Handel reagiert

Handel und Industrie haben das längst erkannt – und fahren dicke Gewinne ein. Der Absatz von Fleischersatzprodukten boomt. Im ersten Quartal 2019 lag er laut Statistischem Bundesamt um 37 % höher als im Vorjahr. Für die Rügenwalder Mühle war 2019 gar ein Rekordjahr – dank früh etablierter vegetarischer Produktlinie.

Klimakiller Avocado?

Die Rohstoffe der vegetarischen und veganen Produkte werden derzeit überwiegend nicht ­regional angebaut. Die Umweltbilanz vieler Veggie-­Produkte ist tatsächlich fragwürdig. So ist auch der Vorwurf vom „Klimakiller Avocado“ in gängigen digitalen Kommentarspalten schnell ausgesprochen.

Aber mal ehrlich: Wem ist damit geholfen? Wäre es nicht klüger, über praktikable heimische Alternativen nachzudenken, statt die sich wandelnden Ernährungsgewohnheiten als Affront gegen eigene Produktionsweisen zu ­begreifen und der jungen Generation die ökologischen Folgen ihres Ernährungsstils vorzu­werfen?

Heimische Leguminosen im Aufwind?

Richtig ist: Der zunehmende Hunger auf Fleischalternativen schafft einen neuen Markt für heimische Leguminosen. Richtig ist aber ebenso: Nicht jede Fläche eignet sich für den Anbau von Erbsen, Lupinen oder Soja. Grünland lässt sich nur über Wiederkäuer für die menschliche Ernährung nutzen.

Ein Grund, vorschnell und pauschal abzuwinken, ist dies jedoch nicht. Nur wer beiden Seiten offen begegnet, kann seine Chance als „Zukunftsbauer“ nutzen. Denn Landwirte produzieren nicht nur für „Fleischesser“. Auch die Zutaten eines vegetarischen oder veganen Menüs stammen aus der Landwirtschaft.

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