Till Backhaus bleibt für weitere fünf Jahre Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kündigte am Donnerstag an, sie werde den 62-jährigen SPD-Politiker erneut in ihr Kabinett berufen. Dort wird Backhaus außer für Landwirtschaft und Umwelt auch für den Klimaschutz zuständig sein. Mecklenburg-Vorpommern wird künftig von einer Koalition aus SPD und der Linken regiert.
Backhaus ist der Dienstälteste Minister in Deutschland. Er war erstmals 1998 zum Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern ernannt worden. Der SPD-Politiker, der bereits Mitglied in der frei gewählten DDR-Volkskammer war und dem Landtag in Schwerin seit Ende 1990 angehört, ist nach dem CDU-Politiker Martin Brick erst der zweite Landwirtschaftsminister im Nordosten. Bei der Landtagswahl Ende September dieses Jahres hatte der Diplomagraringenieur mit 51,5 % das landesweit beste Erststimmenergebnis der SPD erreicht. Auch bei den vorgehenden Wahlen hatte er ähnlich gute Ergebnisse erzielt.
Backhaus spielt in der Bundesagrarpolitik eine wichtige Rolle. Gegenwärtig ist er an den Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Ampelkoalition beteiligt. Er leitete die vierköpfige SPD-Delegation in der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft.
Nicht überrascht von der Entscheidung der Ministerpräsidentin für Backhaus zeigte sich der Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Detlef Kurreck. Schon im Koalitionsvertrag von SPD und Linken sei bei den Themen Landwirtschaft und Umwelt deutlich die Handschrift von Backhaus erkennbar gewesen. Ob Erweiterung des ökologischen Landbaus, Aufforstung, Insektenschutz oder Wolf - bei all diesen Themen sei keine Kursänderung zu erkennen. „Hier können wir nahtlos an die bisherigen Gespräche anknüpfen“, betonte Kurreck. Seiner Einschätzung nach sollte der Minister mit den drängenden Anliegen der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern vertraut sein.