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topplus Kritik an GAP, DüVO und Co

Backhaus: Landwirte brauchen Unterstützung im „Dauerkrisen-Modus“

Der MV-Minister fordert Tempo bei der GAP - die Landwirte hätten einfach keine Zeit mehr. Und er fordert mehr Unterstützung: allen Anforderungen gerecht werden, ginge „nicht zum Nulltarif“.

Lesezeit: 3 Minuten

Dr. Till Backhaus (SPD), Landwirtschaftsminister in Mecklenburg-Vorpommern (MV), fordert mehr Unterstützung für Landwirtschaftsbetriebe. Die Landwirte im Land sehen sich laut Backhaus einer Vielzahl von Krisen und Problem ausgesetzt: Klimakrise, Corona, Energie-Engpass und der Ukraine-Krieg machten der Branche zu schaffen, so Backhaus in der Landespressekonferenz MV.

Große Unsicherheiten unter Junglandwirten

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Vor allem unter Junglandwirten erkennt der Minister große Unsicherheiten. Die seien jedoch nicht durch das aktuelle Marktgeschehen begründet, sondern vielmehr durch unklare politische Vorgaben. Angesichts der kommenden Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hätten die Menschen „Sorge, ob es überhaupt eine Zukunft für sie in der Landwirtschaft gibt.“

Bund lässt sich zu viel Zeit mit der GAP

Der Bund lasse sich mit der Ausgestaltung Zeit, die die Betriebe nicht hätten, kritisiert Backhaus. „Die Betriebe können nicht bis September oder Oktober warten“, stellt Backhaus klar. Von der Bundesregierung erwarte er klare Aussagen bezüglich der kommenden Herausforderungen in der Landwirtschaft. „Wenn wir als Gesellschaft eine bessere Tierhaltung, sauberes Wasser und eine artenreiche Flora und Fauna wollen, werden wir dies nicht zum Nulltarif bekommen“, ist sich Backhaus sicher.

10 % Pauschalreduktion statt Messverfahren

Bei der Düngeverordnung sieht der Minister weiterhin Streitpotential zwischen Landwirtschaft und Politik. „Wir diskutieren mit dem Bauernverband seit Jahren über jede einzelne Messstelle im Land. Wenn deren Zahl wächst, werden die Diskussionen nicht weniger werden“, ist er sich sicher. Er bevorzuge eine pauschale Stickstoffreduktion um 10 % auf der Gesamten Agrarfläche statt komplizierter Verfahren mit vielen Messstellen. Darüber wolle er in der kommenden Woche mit seinen Länderkollegen auf der Agrarministerkonfernez sprechen.

Acker und Milch: Preise können Kosten teilweise kompensieren

Der Minister machte im Rahmen der Landespressekonferenz eine Bestandsaufnahme der Situation der Landwirtschaft in Deutschland und MV: Die Marktfruchtbetriebe in MV etwa hätten zwar mit Hitze und Dürre zu kämpfen, profitierten jedoch von den hohen Erzeugerpreise. Drastische Anstiege der Betriebsmittelpreise seien jedoch „keine gute Perspektive“, so Backhaus.

Ein ähnliches Bild zeichnete Backhaus für die Milchviehbetriebe im Land. Der Minister weist auf eine dramatische Kostenexplosion bei den benötigten Inputs hin. Preissteigerung von durchschnittlich 30 % in nur einem Jahr hätte es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Allerdings könnten auch die Milchbauern mit ihren Markterlösen die Kostensteigerungen zumindest teilweise abpuffern.

Schweinesektor in schwerer Krise

Deutlich dramatischer schätzt Backhaus die Lage im Schweinesektor ein. Die Absatzprobleme samt Engpässen in den Schlachthöfen durch Corona, der Ausbruch der ASP und der daraus resultierende Preisrückgang beschreibt Backhaus als die „seit Jahrzehnten schwerste Krise“ des Sektors.

Bio-Preise müssen hoch!

Wenn Öko-Ware am Markt bleiben soll, müssten die Preise auch dort steigen, glaubt Backhaus. Die hohen konventionellen Preise zeigten an, wie knapp und angespannt die Versorgung mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln derzeit sei. Stiegen die Preise nicht, könnten „die kurzfristig besseren konventionellen Erlöse gesucht werden“, fürchtet der Minister. Vor allem Öko-Betriebe mit eigener Verarbeitung und Vermarktung müssen ihre Kalkulationen überprüfen und werden um Preiserhöhungen nicht herumkommen.

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