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Volksbegehren

Badische Imker sprechen sich gegen Volksbegehren aus

Der Landesverband Badischer Imker will das Volksbegehren in der vorliegenden Form nicht unterstützen. Es sei zu einseitig und nutze die Unwissenheit der Bevölkerung aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Zu einseitig und wenig zielführend - So lautet das Urteil des Landesverbandes Badischer Imker über das aktuell in Baden-Württemberg laufende Volksbegehren in einer Stellungnahme. Die Initiatoren würden die Unwissenheit der Bevölkerung ausnutzen, um ihre Ziele zu erreichen. Schon der Titel sei irreführend, ein Volksbegehren zu "Rettet die Schnaken" würde vermutlich keiner unterzeichnen, schreibt der Verband. "Wer Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten wirklich retten will, darf das Volksbegehren in der vorliegenden Form nicht unterschreiben!" lautet der Appell.

Der Ansatz sei richtig

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Vom Ansatz her seien die Ziele zwar richtig, aber das Vorhaben setze zu einseitig bei den Bauern, Winzern und Obstbauern an. Das Problem Artensterben, Rückgang der Artenvielfalt und Rückgang der Biodiversität sei sehr komplex und könne mit der Umsetzung der Inhalte des Volksbegehrens nicht gelöst werden, teilt der Verband in einer Pressemitteilung mit. Ein Umdenken und völlig anderes Konsumverhalten der gesamten Bevölkerung, ja, fast der gesamten Menschheit werde nötig sein, dieses Problem zu lösen.

Niedrige Zahl an Vergiftungsfällen

Der Verband weist in seiner Stellungnahme auch darauf hin, dass die sehr große Artenvielfalt an Tieren, Insekten und Pflanzen erst durch die von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft entstanden sei. In den letzten fünf Jahren habe man in Baden-Württemberg bei ca. 24000 Imkern und ca. 200 000 Völkern immer zwischen drei und fünf nachgewiesene Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel. Ganz klar, seien das drei bis fünf Fälle zu viel. Aber hochgerechnet auf die vielen Winzer, Obstbauern und Landwirte sowie Imker sei dies eine vergleichsweise geringe Zahl.

Die Imker sprechen sich in ihrer Stellungnahme gegen die Unterschutzstellung von Streuobstwiesen aus, weil sie einer Enteignung von Eigentum gleich käme und massenhafte Rodungen wertvoller Bestände - wie in Bayern 2018 passiert - zu befürchten seien. Und solange der Markt für 50 % Ökoprodukte nicht vorhanden sei, wäre der massive Ausbau des Ökolandbaus kritisch und würde die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe deutlich schwächen. Außerdem könnten Ökobetriebe bei einem verpflichtenden Ausbau des Ökoanteils nicht mehr in dem Maße gefördert werden, wie bisher.

Ehrliche Aufklärung nötig

Weil 99 % der Menschen, die das Volksbegehren unterschreiben werden, sich nicht über die Tragweite ihres Handelns bewusst seien, müsse erst eine ehrliche Aufklärung betrieben werden. "Der gutmeinende Bürger unterschreibt und geht auf dem Heimweg beim Discounter vorbei und kauft mit hohem Pflanzenschutzmitteleinsatz im Ausland produzierte Nahrungsmittel möglichst günstig ein. Dies kann die Lösung in der kleinbäuerlichen Struktur in Baden-Württemberg für das Artensterben auf keinen Fall sein."

Die in Jahrhunderten gewachsene Struktur müsse erhalten und geschützt bleiben. Die Reduzierung von Düngung und Pflanzenschutzmitteln seien hier wichtige Maßnahmen. Bauern, Obstbauern und Winzer müssten aber in Baden-Württemberg eine Zukunft haben. Das gelte besonders auch für Ökobetriebe. Und ganz nebenbei müsstenSchnaken am Oberrhein weiterhin bekämpft werden dürfen.

Der Landesverband Badischer Imker will seinen ganzen Einfluss geltend machen, damit seitens der Landesregierung eine bessere Lösung gegen das Artensterben auf den Weg gebracht wird.

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