Etwa ein Drittel der Entzündungen des Dünndarms könnte vermieden werden, wenn Geflügelfleisch ausreichend erhitzt wird. Dann werde der Erreger Campylobacter, der Durchfall und Fieber verursacht, unschädlich, berichten Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) in einer aktuellen Veröffentlichung.
Laut einerm Bericht bei Spiegel Online steigt die Zahl der gemeldeten Campylobacter-Erkrankungen seit 2001, im vergangenen Jahr seien es rund 74.000 Fälle gewesen. Es ist damit die häufigste bakterielle meldepflichtige Krankheit in Deutschland, heißt es.
Experten vermuten laut RKI aber, dass die wahre Anzahl an Erkrankungen in der Bevölkerung "fast zehnmal höher" ist. Salmonellen werden mit 13.000 gemeldeten Erkrankungen 2016 deutlich seltener registriert. Als bedeutende Risikofaktoren für Campylobacter-Erkrankungen machten die Autoren Essen außer Haus und die Zubereitung von abgepacktem Hähnchenfleisch im Haushalt aus.
Campylobacter sind Bakterien aus dem Darmtrakt von Tieren, beim Schlachten können sie auf das Fleisch geraten. Auch Rohmilch, Hackfleisch und Mettwurst gelten als Infektionsquellen, schreibt Spiegel Online. Wichtig sei auch eine strikte Küchenhygiene. So würden Keime bei Benutzung der gleichen Schneidebretter von rohem Fleisch auf Salat übergehen.