Trotz der angekündigten Verlagerung ihres Sitzes in die USA willBASF Plant Science in diesem Jahr Feldversuche mit gentechnisch optimierten Kartoffeln durchführen, die sich im EU-Genehmigungsverfahren befinden. Das hat das Unternehmen der Ludwigshafener BASF-Gruppe am vergangenen Donnerstag bekanntgegeben. Die Feldversuche sollen an verschiedenen Standorten in Deutschland, Schweden und den Niederlanden stattfinden.
Neben den Stärkekartoffelsorten Modena und Amadea werde auch die gegen die Kraut- und Knollenfäule resistente Sorte Fortuna ausgepflanzt, kündigte BASF Plant Science an. Wie das Unternehmen in diesem Zusammenhang weiter mitteilte, werden Kartoffeln in der Regel jedes Jahr im Feld vermehrt, da sie nur begrenzt lagerfähig sind. Ziel der aktuellen Kultuvierung sei neben der Saatgutvermehrung auch die Überprüfung und Dokumentation der Leistungsfähigkeit der Kartoffelsorten unter verschiedenen Umweltbedingungen sowie der speziellen Resistenzeigenschaften der Fortuna.
Die Feldversuche sollen hierzulande in Sachsen-Anhalt sowie in Schweden in den Provinzen Skåne und Halland sowie in den niederländischen Provinzen Gelderland, Drenthe und Noord-Brabant durchgeführt werden. Insgesamt würden gentechnisch optimierte Kartoffeln auf weniger als einem Hektar ausgepflanzt.
Für BASF sei die Pflanzenbiotechnologie eine Zukunftstechnologie. Allerdings sehe BASF mittelfristig keine Chancen für den kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter (GV) Pflanzen in Europa. Daher habe das Unternehmen auch im Januar 2012 angekündigt, sich auf die Hauptmärkte Nord- und Südamerika sowie den Wachstumsmarkt Asien zu konzentrieren und die Entwicklung sowie Kommerzialisierung aller Produkte zu stoppen, deren Kultivierung allein auf die europäischen Märkte ausgerichtet sei. (AgE)
vgl.:
GVO-Anbau steigt auf 160 Mio. ha weltweit (8.2.2012)
Freispruch für Amflora-Gegner angezweifelt (6.2.2012)
BASF will seine GVO-Abteilung in die USA verlegen (16.1.2012)