Bauernproteste am Dienstag auch vor dem EU-Parlament in Straßburg: Sie forderten die EU-Agrarpolitiker auf, den vorliegenden Vorschlag zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Periode 2021-2027 grundlegend zu verändern und vor allem Flächenprämien für Landwirte abzubauen.
Ein Bündnis von Umweltschutz- und Agrarorganisationen richtete am Dienstag einen Appell an die EU-Abgeordneten, sich für eine Änderung der von der EU-Kommission vorgeschlagenen GAP-Reform einzusetzen.
Unter dem Motto "Der Agrarindustrie die Stirn bieten - für eine nachhaltige EU-Agrarreform" zogen die Landwirte von links und rechts des Rheins mit einem Traktorenkonvoi von Kehl über die Europabrücke in Richtung EU-Parlament.
Hunderte Landwirte und Umweltschützer aus Deutschland und Frankreich zogen gemeinsam vor das EU-Parlamentsgebäude und überreichten dort eine Erklärung.
„Die Demo soll ein Signal an das EU-Parlament und an die EU-Kommission sein, dass der vorliegende Entwurf zur neuen GAP dringend überarbeitet werden muss" erklärte Saskia Richartz, die deutsche Sprecherin des Bündnisses „Good food good farming“.
Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der jüngsten IPCC-Klimaberichte der Vereinten Nationen (UN) müssten in die GAP-Reform mit einbezogen werden.
Die Demonstration in Straßburg vor dem EU-Parlament bildete den Höhepunkt der europaweiten über ein Monat anhaltenden Proteste gegen die bestehende GAP.
Bereits im Jahre 2018 hatten entsprechende Aktionen in 19 Mitgliedstaaten stattgefunden. Damals wurde eine Petition mit 115.000 Unterschriften an die EU-Agrarminister in Brüssel überreicht.