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Bauern haben gewählt: Erste Vizepräsidentin des Landesbauernverbands Baden-Württemberg

Roswitha Geyer-Fäßler ist frisch gewählte Vizepräsidentin des Landesbauernverbands Baden-Württemberg. Im Interview berichtet sie, warum sie kandidierte und was sie umtreibt.

Lesezeit: 3 Minuten

Roswitha Geyer-Fäßler ist 44 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet sie einen Biobetrieb mit Milchviehhaltung, Grünland, Wald und Streuobst. Beim Bauernverband Allgäu-Oberschwaben engagiert sie sich seit etwa zehn Jahren, seit 2021 ist sie stellvertretende Vorsitzende. Die Mitgliederversammlung des Landesbauernverbands Baden-Württemberg wählte Roswitha Geyer-Fäßler vergangene Woche mit 71,6% der Stimmen als erste Vizepräsidentin ins LBV-Präsidium.

top agrar: Wie fühlt es sich an, die erste Vizepräsidentin beim LBV zu sein?

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Geyer-Fäßler: Ich freue mich sehr, von diesem Gremium bestätigt worden zu sein. Es ist ein total schönes Gefühl, eine so große Aufgabe übertragen zu bekommen.

Hatten Sie Sorge, dass es nicht klappen könnte?

Geyer-Fäßler: Es gab mehrere Kandidaten und immer wenn es bei einer Wahl mehrere Kandidaten gibt, kann es eben sein, dass es nicht klappt. Das ist das Gute und Wichtige an Demokratie und Wahlen. Es waren insgesamt drei Kandidaten aus Württemberg-Hohenzollern. Das hat es für mich bereits im Vorfeld besonders spannend gemacht. Ich hatte schon Bedenken, ob ich die Ansprüche erfülle. Aber ich dachte: Ja, ich versuche es und gebe mein Bestes – entweder es klappt oder es klappt nicht. Ich bin selten nervös, aber am Tag der Wahl war ich es tatsächlich.

Wie kam es dazu, dass Sie sich zur Wahl gestellt haben?

Geyer-Fäßler: Ich war schon früh über die Landjugend mit dem Bauernverband verknüpft. Bei uns im Bauernverband Allgäu-Oberschwaben bin ich seit etwa zehn Jahren aktiv. Als nun zwei Vizepräsidenten aufgehört haben und zwei Posten neu zu besetzen waren, kamen unterschiedliche Leute auf mich zu, die meinten, das Amt wäre etwas für mich. Daraufhin habe ich reiflich überlegt, mit meiner Familie gesprochen und abgewogen, ob die Kandidatur tatsächlich etwas für mich ist. Während der Melkzeit hatte ich Zeit nachzudenken. Deshalb liebe ich das Melken, da kann ich mir Gedanken machen. Wichtig war mir, dass meine Familie voll und ganz hinter mir steht. Aber auch viele andere haben mir sehr viel Mut gemacht. Ich habe Lust und will dem Bauernverband ein Gesicht geben.

Welchen Themen und Problemen wollen Sie sich widmen?

Geyer-Fäßler: Als Milchbäuerin liegen mir die Nutztiere am Herzen. Ich möchte mich bei der Diskussion um die Nutztierhaltung aktiv einbringen. Wir brauchen die Tierhaltung in Deutschland. Mein Wunsch ist, dass wir diese erhalten können. Gras muss durch den Magen von einem Tier, ob Kuh, Rind, Ziege oder Schaf. Bei uns in Baden-Württemberg ist das allgegenwärtig: Alle wollen die schöne Landschaft, aber viele wollen die Tiere nicht mehr. Da müssen wir den Dialog suchen, uns vernetzen und aufklären.

Welches Thema brennt Ihnen besonders unter den Nägeln?

Geyer-Fäßler: Mir ist die Verbraucheraufklärung extrem wichtig. Selbstverständlich haben wir eine schwere Zeit. Die Menschen haben Ängste, die Inflation beeinflusst das Verbraucherverhalten, niemand weiß, wie es weitergeht. Aber: Jeder, der ins Regal greift, macht Politik. Das müssen wir den Konsumenten klarmachen. Meiner Meinung nach dürfte keine Ware im Laden liegen, die nicht den deutschen Standards entspricht. Wenn es um den letzten Cent geht, dann wird eben zur günstigen Ware gegriffen und das hilft den heimischen Bauern nicht. Wir als Verband können zwar keine Preise machen, aber wir können mitwirken, wir können Sprachrohr sein und wir können Wege ebnen.

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