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Bauern im Kreis Borken gegen weitere Leitungsbauvorhaben

Der Kreisverband Borken lehnt weitere Energieferntransportleitungen durch den Kreis ab. Dem einstimmigen Beschluss hierzu war eine intensive Diskussion vorausgegangen über die Vielzahl an Leitungsbauprojekten für Strom, Gas und Öl, von denen der Kreis Borken in den letzten Jahren und auch aktuell wieder betroffen ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Kreisverband Borken im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) lehnt weitere Energieferntransportleitungen durch den Kreis ab. Dem einstimmigen Beschluss hierzu war eine intensive Diskussion vorausgegangen über die Vielzahl an Leitungsbauprojekten für Strom, Gas und Öl, von denen der Kreis Borken in den letzten Jahren und auch aktuell wieder betroffen ist.


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Anlass ist die jüngst in die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gestartete Gleichstromverbindung A-Nord der Firma Amprion. Alle Suchkorridore für die geplante Trasse verlaufen durch den Kreis Borken.


Damit sei wohlmöglich das Ende der Netzentwicklung immer noch nicht erreicht, schildert WLV-Kreisgeschäftsführer Jörg Sümpelmann dem Vorstand die Aussichten: „In Gesprächen mit Vertretern der Energiewirtschaft scheint durch, dass noch weitere Leitungen durch den Kreis Borken in der Vorüberlegung sind.“ Bis heute seien die Forderungen des Berufsstandes zur Minimierung des Flächenverbrauchs beim Leitungsbau weitgehend ungehört verhallt, kritisiert Sümpelmann: „Unsere Forderung, dass Stromleitungen zum Transport von Windstrom keinen Eingriff in die Natur darstellen, weil sie ja gerade eine „saubere Energie“ transportieren, finden bislang keinen Widerhall.“


Die Ressource „Acker“ steht im Kreis Borken gehörig unter Druck. Zunehmend werden Forderungen an die Landwirtschaft gestellt, die Tierhaltung noch stärker bodengetragen und die Bewirtschaftung der Nutzflächen naturnäher zu betreiben. Hierdurch ist es in den letzten Jahren zu einer Vielzahl gesetzlicher Verschärfungen gekommen, die den Flächenbedarf der Landwirtschaft deutlich gesteigert haben.


Neue Energieleitungstrassen führen unweigerlich zu einer weiteren Verknappung der Ackerressource und damit zu einer weiteren Verteuerung des Produktionsstandortes, wie der WLV-Kreisvorsitzende, Ludger Schulze Beiering (Weseke) ausführt: „Seit Jahren wird uns von Politik, Verwaltungsbehörden und Energieleitungsbaufirmen versprochen, dass der Flächenverbrauch zurückgefahren werden soll. Passiert ist zu wenig. Wir müssen da endlich weiterkommen. In diesem Zusammenhang erneuern wir zur Planung von  Energietrassen unsere Forderung, dass es – neben den Einschränkungen und Flächenverlusten durch die Leitungen selbst – zu keinen weiteren Verlusten durch naturschutzrechtliche Ausgleiche kommen darf.


Nachdem die Wirkungen der neuen Düngeverordnung deutlich machen, dass allein hierdurch der Landwirtschaft im Kreis dramatisch Flächen fehlen werden und der BDEW im Sommer diesen Jahres verlautbarte, dass sei alles noch nicht genug, ist jetzt ein Punkt erreicht, wo die Akzeptanz der Bauern im Kreis endet.“


Die Genehmigungen im Leitungsbau müssen honorieren, dass heute der den Boden in besonderer Weise schützende Leitungsbaubau wie auch die besondere Rekultivierung der Trasse dazu führt, dass keine Schädigung der Natur und der Bodennutzungsfunktion zurückbleibt.


Zur Einordnung rechnet Sümpelmann vor: „Je Leitungskilometer gehen im Bundesdurchschnitt bislang zusätzlich drei bis fünf Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche für den Ausgleich verloren. Das kann für die A-Nordtrasse im Kreis Borken bei bis zu 120 Kilometern Leitungslänge, je nach dem, welcher Korridor im März 2018 zum Zuge kommt, einen Verlust von weiteren 350 bis 600 Hektar bedeuten.“


Eine der am stärksten betroffenen Kommunen im Kreis Borken ist Gescher. Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes, Antonius Kloster, schildert im Vorstand die angespannte Stimmung vor Ort: „Unsere Mitglieder akzeptieren keine weiteren Leitungen mehr. Das Maß ist voll.“

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