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Bauern vermissen weiter Antworten auf Zukunftsfragen

„Die größte durch Dürre und Hitze verursachte Not haben die Landwirte in Eigenregie abgemildert“, sagte Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Die staatlichen Dürrehilfen von Bund und Land müssten jetzt rasch zur Auszahlung kommen, damit die Betriebsleiter, die über Gebühr betroffen wurden, nicht ihrer Zukunftsperspektiven beraubt würden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Gemeinsame Agrarpolitik nennt als wichtigstes Ziel die Sicherung der landwirtschaftlichen Einkommen. Aber genau hier gibt es deutlichen Nachholbedarf, wie Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke in Hannover auf der Mitgliederversammlung vor 300 Delegierten feststellte.

„Wenn es den bäuerlichen Familien gut geht, profitieren auch Handwerk, kleine Unternehmen und Dienstleistungsbetriebe auf dem Land“, schilderte der Landwirt. Gemeinsam verliehen diese den ländlichen Regionen Vitalität, machten sie attraktiv. Deutlich warnte er daher vor zu hohen Auflagen im Natur- und Umweltschutz und einer Verschiebung von EU-Geldern von den Direktzahlungen in die sogenannte 2. Säule. Dort müssten die Landwirte in „Vorleistung“ treten, erheblichen Aufwand zur Erfüllung höherer Standards betreiben und „am Ende haben wir Bauern keinen Cent mehr auf dem Konto“, gab Schulte to Brinke zu bedenken.

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„Die größte durch Dürre und Hitze verursachte Not haben die Landwirte in Eigenregie abgemildert“, zog er zu dem „Jahrhundertsommer“ Bilanz. Das Landvolk habe von Anfang an unbürokratische Hilfen gefordert, dazu zählte er Erleichterungen bei der Nutzung zusätzlicher Futterflächen, die Einrichtung einer Futterbörse und als langfristiges Angebot steuerliche Erleichterungen bei der Glättung schwankender Gewinne. „Diese Selbsthilfe entspricht bäuerlichem Selbstverständnis“, verdeutlichte Schulte to Brinke. Die staatlichen Dürrehilfen von Bund und Land müssten jetzt rasch zur Auszahlung kommen, damit die Betriebsleiter, die über Gebühr betroffen wurden, nicht ihrer Zukunftsperspektiven beraubt würden.

Die zukünftige Ausrichtung ihrer Höfe gestaltet sich auch für Tierhalter zum Belastungstest. „Die Politik hat auf die vielen immer wieder zu Recht gestellten Fragen unserer Bauern keine befriedigenden Antworten“, kritisierte der Landvolkpräsident. „Allen voran treibt die Sauenhalter die Frage um, ob die Gesellschaft für sie überhaupt noch eine Zukunft sieht.

Entschieden wandte sich Schulte to Brinke gegen Bilder, die nicht zu entschuldigende Zustände in Ställen, oder wie jüngst geschehen, auf Schlachthöfen zeigen. „Missstände müssen zweifelsfrei abgestellt werden, aber die Nutztierhaltung muss ebenso zweifelsfrei ein Teil der Landwirtschaft bleiben“, sagte er an die Adresse radikaler Tierschutzorganisationen, die jegliche Nutzung von Tieren in Abrede stellen.

Der vor einem Jahr gewählte Landvolkpräsident hob den großen Veränderungswillen der Landwirte hervor. „Die Bauern hinterfragen ihre Entscheidungen, holen sich die Expertise von Fachleuten ein und probieren Neues aus“, betonte er. Dies gelte für den chemischen Pflanzenschutz ebenso wie für die Düngung. „Aber ganz ohne geht es im Ackerbau leider auch nicht“, wehrte er sich gegen fundamentale Kritik und forderte eine stärker auf wissenschaftlich basierten Fakten geführte Diskussion über den chemischen Pflanzenschutz wie auch für die Düngung.

Als einen unübersehbaren Faktor für Veränderungen bezeichnet Schulte to Brinke den Klimawandel. So müssten die Landwirte beispielsweise ihre Fruchtfolgen und Ackerbaumethoden neu justieren. Hier setze auch die Ackerbaustrategie des Bauernverbandes an. Zugleich würden deutlich stärker als in früheren Jahren Ansprüche zu mehr Biodiversität berücksichtigt. Dies drücke sich nicht nur in den umfangreichen Greeningflächen, sondern auch in vielen freiwilligen Initiativen aus. „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind auf vielen Feldern deutlich weiter und beweglicher als in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“, fasste der Landvolkpräsident zusammen.

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