Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Bauern wehren sich gegen Baugebiet in Erlangen

Die Pläne der Stadt Erlangen treiben die Bauern in der Region derzeit auf die Barrikaden. Gegen die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) für das Baugebiet Erlangen-West III mit fast zwei Mio. qm protestierten rund 200 Betroffene im Erlanger Zentrum mit rund 100 Traktoren und zahlreichen Transparenten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Pläne der Stadt Erlangen treiben die Bauern in der Region derzeit auf die Barrikaden. Gegen die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) für das Baugebiet Erlangen-West III mit fast zwei Mio. qm protestierten diese Woche rund 200 betroffene Bauern und Grundeigentümer im Erlanger Zentrum mit rund 100 Traktoren und zahlreichen Transparenten.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Mit der Entwicklungsmaßnahme würden den heimischen Landwirten rund 200 Hektar wertvolle Acker- und Wiesenflächen verloren gehen, kritisiert Robert Ort, Kreisobmann in Erlangen-Höchstadt. „Das entspräche der Größe von sechs fränkischen Bauernhöfen.“ In Bayern liegt die Durchschnittsgröße eines Bauernhofes laut Agrarbericht bei rund 35 Hektar. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik wurden der Landwirtschaft zwischen 2011 bis 2015 allein in Mittelfranken 2.442 Hektar fruchtbarer Boden entzogen.



Warum ausgerechnet die Stadtratsfraktion GRÜNE/Grüne Liste in Erlangen sich für diese überdimensionierte Baugebietsausweisung ausspricht, verstehen die Bauern nicht. „Die GRÜNEN betreiben einerseits ein Volksbegehren gegen Flächenfraß unter dem Motto „Betonflut eindämmen“, und in Erlangen wollen sie genau das Gegenteil beschließen“, kritisiert Kreisobmann Ort.


Die Bauernfamilien fordern stattdessen, dass der Entzug land- und forstwirtschaftlicher Nutzflächen für Infrastrukturprojekte minimiert wird und Ersatzflächen auch im Bereich Landwirtschaft bereitgestellt werden müssen, wie dies bereits für Waldflächen gesetzlich verankert ist. Das Instrument der SEM ist strikt abzulehnen, da es für Grundeigentümer quasi wie eine Enteignung wirkt. Ferner muss der Innenentwicklung gegenüber der Außenentwicklung Vorrang eingeräumt werden. Aus Sicht der Bauern muss ein Leerstandsmanagement forciert werden und auch die Entsiegelung von Infrastrukturbrachen viel stärker umgesetzt werden.


Persönliche Betroffenheit ist groß



„Dieser ungezügelte Flächenfraß muss endlich gestoppt werden“, fordert auch Landwirt Christian Mayer aus Büchenbach, der mit seinem Biohof selbst massiv mit 12 Hektar Flächen, teils Eigentum und teils Pachtflächen, betroffen wäre.


Auch Landwirt Jürgen Kern, der in Steudach seinen Hof konventionell bewirtschaftet, ist empört über dieses Planungsvorhaben. „Mir wurden bereits zwei Hektar für die Rastanlage an der Autobahn A3 entzogen und nun würde ich erneut sechs Hektar durch diese SEM-Planung der Stadt Erlangen verlieren“, kritisiert Kern die existenzgefährdende Entwicklung. Vor weiteren Entscheidungen und Planungsschritten zu Erlangen-West III sind die Bauern als Eigentümer und als Bewirtschafter auf Augenhöhe mit einzubeziehen, forderten die beiden jungen Landwirte zusammen mit den anderen Bauern vor dem Rathaus in Erlangen.


„Doch nicht nur die Bauern leiden unter dem Entzug von landwirtschaftlichen Flächen, auch für viele Pflanzen, Insekten, Bienen und Wildtiere geht so wertvoller Lebensraum verloren“ sagt BBV-Kreisobmann Robert Ort. „Auf diesen Flächen können keine Lebensmittel mehr angebaut werden und auch als Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten, Bienen und Wildtiere sind sie verloren“, meint Ort.





Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.