Erstmals seit Jahren nimmt die Investitionsneigung der niedersächsischen Landwirte ab. Die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) verzeichnet laut dem Landvolk ein nachlassendes Interesse für das in Kürze anlaufende Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP). Zwischen Februar und August habe es keine Steigerung bei den Anträgen gegeben. Außergewöhnlich sei auch, dass einige investitionswillige Landwirte ihren Antrag bereits vor Eröffnung des neuen Antragsverfahrens in der zweiten Oktoberhälfte wieder zurückgezogen hätten. Die NLG rechnet aufgrund der bisherigen Entwicklung daher nicht erneut mit einer Überzeichnung des AFP-Programms. Dies war im Jahr 2008 der Fall gewesen, als die durch das Land bereit gestellten Mittel innerhalb eines Tages abgerufen wurden. Offensichtlich kann aber damit gerechnet werden, dass in der neuen Antragsrunde die bereit gestellte Summe ausgeschöpft wird. Das Land hat dazu einen Betrag von rund 55 Mio. Euro angekündigt. Das Antragsverfahren soll voraussichtlich in der zweiten Oktoberhälfte eröffnet werden. Nach Mitteilung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden 2008 insgesamt 53,94 Mio. Euro im Rahmen des AFP-Programms an Landwirte gezahlt. Dieser Betrag wird durch Eigenmittel der Landwirte mehr als verdreifacht und wirkt somit als Wirtschaftsförderprogramm für den ländlichen Raum. Das Programm gilt als zentrales strukturpolitisches Instrument. Landwirte, die bei der jüngsten Runde der AFP-Förderung nicht zum Zuge kamen und ihre Investitionsabsichten nun realisieren wollen, sollten alle Unterlagen einschließlich der Baugenehmigung bereit halten, um möglichst rasch ihren Antrag bei den Landwirtschaftskammern einreichen zu können.
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