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Bauerndemos: Die Energie nutzen!

Die Euphorie und die PS der Straße müssen nun in die Machtzentren der Politik getragen werden. Ein Kommentar von top agrar-Chefredakteur Matthias Schulze Steinmann.

Lesezeit: 3 Minuten

So beeindruckend die Kräfte sind, die im Jahr 2019 durch die Bauerndemos mobilisiert wurden, so drängend bleibt die Frage, in welche Richtung sie sich in 2020 nutzen lassen. Die Initiatoren von „Land schafft Verbindung“ (LsV) haben Türen geöffnet, die den etablierten Verbänden lange verschlossen waren, Aufbruchstimmung erzeugt und Öffentlichkeit geschaffen. Aber was kommt jetzt? Entlädt sich die gewonnene Energie durch interne Reibung oder sogar Risse? Verschwörungstheorien, Befindlichkeiten und offener Streit vergiften das Klima in Bauerschaften und sozialen Netzwerken. Oder lassen sich die Euphorie und die PS der Straße auch in die Machtzentren der Politik tragen und dort gezielt einsetzen?

Vieles steht auf dem Spiel. Dieser Verantwortung sollten sich die Akteure bewusst sein. Und vor allem: Sie sollten danach handeln: Die Initiatoren von „Land schafft Verbindung“ (LsV) können stolz auf das sein, was sie geleistet haben. Sie dürfen jetzt aber nicht mit dem Hinterteil das umstoßen, was sie und zehntausende Berufskollegen mit ihren Händen aufgebaut haben. Die Aufspaltung in miteinander konkurrierende Gruppen wie „LsV Deutschland“ und „LsV das Orginal“, versteht jenseits der Befindlichkeiten in den Führungsriegen niemand.

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Mahnfeuer und Schlepperkorsos schaffen Aufmerksamkeit. Sie ersetzen aber auf Dauer nicht den politischen Dialog. - Schulze Steinmann

Auch die etablierten Verbände müssen ihre Zukunftsfähigkeit erneut unter Beweis stellen. Die aktuelle Misere bei Düngeverordnung und Co. haben viele der Altgedienten mitzuverantworten. Von den Kommunikationsstrategien nach innen und außen bis hin zur Nachwuchsförderung müssen Strukturen hinterfragt werden. Jünger und weiblicher soll der Deutsche Bauernverband werden, sagt inzwischen auch Bauernpräsident Rukwied. Recht hat er.

An einem Strang ziehen

Wenn es gelingt, den Schwung der Straße und die Erfahrung der Etablierten zu bündeln, wäre eine Menge gewonnen. Keine Gruppe hat es nötig, sich von der anderen vereinnahmen zu lassen. Die Beteiligten sollten aber am gleichen Strang ziehen. An Gelegenheiten, die gemeinsamen Kräfte zum Einsatz zu bringen, wird es in 2020 nicht mangeln. In Brüssel stehen mit dem „Green Deal“ und der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik echte Weichenstellungen an, die die finanziellen Spielräume der Betriebe und deren Beinfreiheit bei Düngung und Pflanzenschutz für Jahre bestimmen werden.

In Berlin wird bereits im Februar mit dem Bericht der Borchert-Kommission die Debatte zur Zukunft der Nutztierhaltung hochkochen und um Leitplanken für den Umbau der Tierhaltung gerungen werden. Es geht um die Zukunft der Betriebe. Und es braucht nicht weniger als einen gesellschaftlichen Konsens darüber, wie die steigenden Ansprüche an Tierwohl, Klima- und Umweltschutz endlich auch fair entlohnt werden können. Grund genug sich weiter zu engagieren – gemeinsam und mit gebündelter Energie.

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