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Auftakt Informeller EU-Agrarministerrat

Bauerndemos wollen in Koblenz perfekte Schau der Bundeslandwirtschaftministerin konterkarieren

Mit Hunderten von Traktoren wollen Bauern aus Belgien, den Niederlanden und benachbarten Regionen sowie Umweltverbände mit Aktionen den EU-Agrarministern in Koblenz einheizen .

Lesezeit: 4 Minuten

Nach den bundesweiten Großdemonstrationen der deutschen Landwirte zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin zu Beginn des Jahres, rollen an diesem Sonntag vermutlich Tausende Traktoren durch Koblenz.

Der Grund: Bundeslandwirtschaftministerin Julia Klöckner hat ihre europäischen Amtskollegen ans deutsche Eck zum Informellen EU-Agrarministerrat vom 30. August bis 1. September eingeladen. Beschlüsse werden beim dreitägigen Treffen nicht gefasst

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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten, die Einführung eines europaweit verbindlichen Tierwohlkennzeichens und strengere Regeln für Tiertransporte hat das BMEL als Themen des informellen Treffens benannt.

Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft will die Winzerstochter Julia Klöckner aus dem rheinland-pfälzischen Guldental ihre Kolleginnen und Kollegen mit einem zweitägigen Beiprogramm am Wochenende in Koblenz rund um das UNESCO-Weltkulturerbe entlang des idyllischen Mittelrheintals, auf gemeinsame Positionen für die GAP-Reform einstimmen.

Gemeinsamer Standpunkt zur GAP-Reform 2020 vor Jahresende

Ziel der Bundesregierung ist es, spätestens im Oktober einen gemeinsamen Standpunkt für die in vielen Details weiter umstrittene GAP-Reform zu erzielen.

Der im Rahmen des Green Deal sowie der Farm to Fork-Strategie von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen skizzierte Umbau der europäischen Landwirtschaftsförderung bis 2030 ruft die europäischen Landwirte in Koblenz auf den Plan.

Weinbauministerin Klöckner will ihren Kollegen bei einer Mosel-Schifffahrt die besonderen Herausforderungen des Steillagenweinbaus demonstrieren. Denn an der Mosel befindet sich mit dem Weinberg Calmont zwischen Bremm und Ediger-Eller der steilste Weinberg der Welt, der eine Hangneigung von bis zu 68 Grad aufweist.

Bauern wollen Weinseligkeit mit harten Protestforderungen konterkarieren

Eine breitgefächerte Initiative von unabhängigen Landwirten, Lebensmittelproduzenten und Umweltschützern haben für Sonntag zu Protesten in Koblenz aufgerufen.

So will sich das Agrarbündnis "Wir haben es satt", mit mehreren Hundert Teilnehmern aus der Region an der Demo beteiligen unter dem Motto "Schluss mit den Lippenbekenntnissen, Frau Klöckner!". Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kündigte ihre Beteiligung an den Koblenzer Demos an.

Mit Traktoren wollen die Landwirte am Sonntagmittag ab 13 Uhr vom Koblenzer Hauptbahnhof vor das Kurfürstliche Schloss rollen, wo Klöckner ihre EU-Agrarministerkollegen zum feierlichen Dinner eingeladen hat.

Für Dienstag ist Sternfahrt zum Tagungsort Rhein-Mosel-Halle geplant

Auch Landwirte-Abordnungen aus Belgien und den Niederlanden wollen am Sonntag in Koblenz auffahren.

Die größte Protestaktion ist für Dienstag geplant. Rund 500 Traktoren aus dem rheinland-pfälzischen und baden-württembergischen Umland wollen sternförmig das Tagungsgebäude Rhein-Mosel-Halle, umfahren. Bereits morgens um sechs Uhr soll es losgehen noch vor dem Berufsverkehr.

Saskia Richartz: "Viele Bäuerinnen und Bauern stehen hinter der Agrarwende"

Auf dem Koblenzer Clemensplatz ist eine Stand-Demo gegen Massentierhaltung geplant.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter stellt am Deutschen Eck lebensgroße Plastikkühe auf und fordert höhere Milchpreise.

Die BUND-Jugend will sich mit verschiedenen Aktionen für Klima-, Tier- und Umweltschutz einsetzen mit einem Camp in den Kaiserin-Augusta-Anlagen.

Das Agrarbündnis "Wir haben es satt" - als Organisator der Sonntags-Demo - fordert Förderprogramme zum Klimaschutz, zum Tierwohl und zur Biodiversität in der Landwirtschaft.

"Mit den Steuergeldern sollten Maßnahmen wie der Ausbau von Ställen mit Zugang ins Freie, Insektenschutz durch Randstreifen an Feldern oder die Verwässerung von Mooren unterstützt werden", forderte Saskia Richartz, Sprecherin der Initiative im Vorfeld der Koblenzer Veranstaltung. Es reiche nicht mehr, schöne Ankündigungen zu machen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) müsse jetzt als Vorsitzende des EU-Agrarministerrates Ergebnisse liefern.

Außerdem müsse es klare Vorgaben für den Umweltschutz in der Landwirtschaft geben, etwa zur Verringerung des Pestizid-Einsatzes, so Richartz. "Die Gesellschaft und viele Bäuerinnen und Bauern stehen hinter einer Agrarwende", betonte Richartz, die bis 2018 im EU-Büro von Greenpeace in Brüssel tätig war.

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