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Bauernfamilie aus TV-Bericht fühlt sich von Fernsehkoch "ausgetrickst“

Die Bauern sollen und wollen sich der öffentlichen Diskussion stellen, so auch die Familie Kleinbielen aus Schwalmtal (Kreis Viersen). Der Mast- und Milcherzeugerbetrieb hatte dem Fernsehkoch Tim Mälzer für seinen ARD-Lebensmittelcheck die Stalltüren geöffnet.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Bauern sollen und wollen sich der öffentlichen Diskussion stellen, so auch die Familie Kleinbielen aus Schwalmtal (Kreis Viersen). Der Mast- und Milcherzeugerbetrieb hatte dem Fernsehkoch Tim Mälzer für seinen ARD-Lebensmittelcheck die Stalltüren geöffnet.

 

Bei den Dreharbeiten sei Tim Mälzer auch sehr nett gewesen und habe den Erläuterungen aufmerksam gelauscht, berichten Clemens (41) und Frank Kleinbielen (45) gegenüber top agrar online.Mit dem Ergebnis im Fernsehbericht sind die Rheinländer allerdings überhaupt nicht zufrieden. Mälzer stellt die konventionelle Bullenmast in ihren Augen in ein schlechtes Licht. Zudem habe der NDR der Familie zugesagt, das Filmmaterial vorher sehen zu dürfen.


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„Hätten wir die Aufzeichnung vorab einsehen dürfen, wie es mit dem Team der ARD besprochen wurde, hätten wir der Ausstrahlung so nicht zugestimmt. Leider waren wir so naiv und haben den Verantwortlichen vertraut“, so Familie Kleinbielen enttäuscht. Sie sind der Meinung, der Sender habe die Tatsachen nicht richtig dargestellt. „Und da wundert sich Tim Mälzer, weshalb kein Bauer sich mehr in die Ställe schauen lässt. Eigentlich sind wir der Überzeugung, dass wir nichts zu verbergen haben und uns nicht verstecken oder schämen müssten. Wir wollten dem Zuschauer ein besseres und realistischeres Bild vermitteln, als es die Redaktion von z.B. “Bauer sucht Frau” macht. Und das ist jetzt das Dankeschön für unsere Aufgeschlossenheit“, zeigen sich Kleinbielens ernüchtert.


"Wir kümmern uns mit Hingabe um jedes Tier!"


In einem Brief der Familie heißt es weiter: „Wir sind ein reiner Familienbetrieb, arbeiten bis auf eine Woche Urlaub das ganze Jahr durch, 6 Tage die Woche mindestens von 6 Uhr bis 20 Uhr ohne große Pausen und Sonntags haben wir alle zwei Wochen ein paar Stunden frei. Wir haben keine Hobbys und kaum Freizeit und arbeiten mit Leidenschaft auf unserem Betrieb für unser Vieh, haben eine mittlere Betriebsgröße und bei diesen Fleisch- und Milchpreisen nicht die Alternative, eine Arbeitskraft einzustellen, was dringend nötig wäre.


Wir sind stolz auf unseren Betrieb, kümmern uns mit Hingabe um jedes Tier, auch bei dieser Betriebsgröße sitzen wir im Falle von Krankheiten in jedem Kälberstall und kümmern uns mit der Unterstützung von Tierärzten um jedes einzelne Tier. Wir haben keine kranken, vernachlässigten Tiere im Stall, jede unserer Kühe wird noch mit Namen angesprochen. Unsere Nachzucht steht auf Stroh, unsere Kühe haben einen recht komfortablen Kuhstall. Lediglich die Bullenmast findet ab einem Alter von 6 Monaten auf Vollspaltenböden statt und nur diese wurden näher in der Sendung erwähnt und angeprangert.


Und dann kommt ein Fernsehteam und stellt uns als Blödmann der Bauern vor, wie wir finden von Tim Mälzer sehr respektlos, ohne dass wir uns wehren können, weil wir mit dieser Darstellung unseres Familienbetriebes nicht rechnen konnten“, so die Landwirte.

 

Die Familie vom Niederrhein versichert, dass ihr Rindfleisch mit größter Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein produziert werde. "Wir werden ständig kontrolliert und überprüft und arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn das Fleisch evtl. nicht lange genug aus Kostengründen beim Schlachter abhängt und deshalb vielleicht etwas anders schmecken sollte, als das doppelt so teure Fleisch der Feinkostabteilung, ist es immer noch kein Grund, die ganze konventionelle Landwirtschaft, die mehr als 90 % der Verbraucher versorgt, schlecht zu machen", ergänzt Jeanine Kleinbielen, die ihren Mann Clemens tatkräftig auf dem Hof unterstützt.

 

Das romantische Bild der Rinder, die mit einer Blume im Maul über die Weide galoppieren, ist laut den Betriebsleitern doch unrealistisch. Sie fragen, ob denn der kleine Biobauer sein Vieh besser versorgen könne. Gerade viele Biobetriebe hätten ihre Landwirtschaft einstellen müssen, weil auch sie für den Preis bei den hohen Futterkosten kein Rindfleisch produzieren könnten. „Wo leben denn die Weidetiere aus dem Bericht in den rund 4 bis 5 Monaten im Winter? Da wird die “saftige” Wiese auch nicht reichen. Nein, auch diese werden den Winter im Stall verbringen.“


Stellungnahmen des NDR und von Tim Mälzer sind angefragt...


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