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Bauernverband fordert Kommunikationswende des Handels

Das Spannungsverhältnis zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandel steht auf der Probe. Statt des Preises müsse bei Lebensmitteln die Qualität im Mittelpunkt stehen, fordert der Bauernverband.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Bauernverband (DBV) will den Lebensmitteleinzelhandel in die Pflicht nehmen. „Der Handel steht vor der Aufgabe, seine Kommunikation in Richtung Verbraucher von der reinen Preisorientierung hin zu einer stärkeren Qualitätsorientierung zu lenken“, sagt DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken in einem Interview, dass er zusammen mit dem Kaufland-Einkaufsleiter Stefan Lukes Agra-Europe gegeben hat.

Preise bislang mit weitem Abstand die zentrale Botschaft

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Für die Landwirte sei nur schwer erträglich, dass niedrige Preise bislang mit weitem Abstand die zentrale Botschaft vieler Unternehmen des Lebensmittelhandels in der Verbraucherkommunikation seien. „Besonders groß ist der Ärger, wenn Unternehmen, die sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit profilieren, zu runden Firmenjubiläen besonders stark auf die Preistaste hauen“, so Krüsken in Anspielung auf eine jüngste Werbeaktivität von Edeka. Damit würden sämtliche Bekenntnisse zur Wertschätzung von Lebensmitteln und landwirtschaftlicher Arbeit ad absurdum geführt. „Wenn ein Lebensmittelhändler lediglich die Botschaft hat, ich bin billiger als andere, kann das nicht funktionieren“, sagt Krüsken.

Regionalität und Bio werden Lebensmittelmarkt entscheidend prägen

Kaufland-Manager Lukes betont das steigende Interesse der Verbraucher an regionaler Erzeugung. Das müsse sich auch in ihrem Einkaufsverhalten niederschlagen können. Nach seiner Einschätzung werden „Regionalität und Bio“ in den nächsten Jahren den Lebensmittelmarkt entscheidend prägen. "Immer mehr Kunden wollen wissen, wo kommt das Produkt her, welche Menschen stehen dahinter. Dem müssen wir und werden wir gerecht werden", so Lukes. Gleichzeitig erwartet Lukes, dass sich die Produktionsrichtungen konventionell, bio und biodynamisch künftig weiter annähern werden, und zwar „auf einem insgesamt hohen Niveau“.

Laut Krüsken ist Regionalität für einen Teil der Betriebe eine Option und eine Chance, mehr Wertschöpfung zu erzielen. In großen Marktbereichen funktioniere jedoch das Prinzip „Aus der Region für die Region“ nicht. Daher müssten Produkte deutlicher als bislang mit Standards und Herkunft ausgelobt werden können.

Kartellrecht steht stärkeren Bündelung des Angebots im Weg

Als ein Kernproblem im Lebensmittelmarkt sieht Krüsken das eklatante Ungleichgewicht zwischen dem hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandel auf der einen sowie den Erzeugern und Verarbeitern auf der anderen Seite. Einer notwendigen stärkeren Bündelung des Angebots stehe jedoch vielfach das Kartellrecht im Wege. Dies sei nicht akzeptabel, „nachdem die Kartellbehörden jahrzehntelang zugeschaut haben, wie sich die Strukturen im Lebensmitteleinzelhandel entwickelt und sich die Gewichte im Markt verschoben haben“. Hier müsse man reagieren können, gegebenenfalls mit Hilfe des Gesetzgebers, so Krüsken.

Lebensmitteleinzelhandel kann nicht tun und lassen, was er will

Demgegenüber warnt Lukes vor falschen Erwartungen an gesetzliche Regelungen. Entscheidend für einen Umgang auf Augenhöhe seien „gegenseitige Wertschätzung, Anerkennung und Verlässlichkeit“. Es gehe um die Werte, für die der ehrbare Kaufmann stehe und die jedes Unternehmen für sich verinnerlicht habe. Ob das im täglichen Umgang seinen Ausdruck finde, müsse jeder für sich bewerten. Klar sei dabei, „wer meint, der große Lebensmitteleinzelhandel könne tun und lassen, was er will, der irrt.“

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