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topplus Wölfe in Deutschland

Bauernverband: Politik muss Scheitern der bisherigen Wolfsstrategie eingestehen

Aus Sicht des Bauernverbandes ist beim Thema Wolf das Maß voll. Er fordert endlich Maßnahmen zur Bestandsregulierung und wolfsfreie Zonen, damit die Weidehaltung noch eine Zukunft hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Wolf hat in Deutschland keine natürlichen Feinde. Seit seinem Wiederauftauchen in Deutschland um die Jahrtausendwende breitet sich das Raubtier daher mit kontinuierlich wachsendem Bestand immer weiter aus. Das sorgt für zunehmende Konflikte mit der Schaf- und Weidetierhaltung, auch direkte Kontakte mit dem Menschen sind nicht mehr selten.

Auf einem „Wolfsgipfel“ will der Deutsche Bauernverband (DBV) daher heute mit Betroffenen, Fachleuten und Politikern über Wege aus der aktuell für alle unbefriedigenden Situation diskutieren. Im Vorfeld hat der Verband allerdings festgestellt, dass die bisherigen Strategien zum Umgang mit dem Wolf ins Leere laufen. Das müsse auch die Politik erkennen und ihren Ansatz ändern.

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Hartelt: Haben mehrfachen günstigen Erhaltungsszustand erreicht

„Verharmlosung, Realitätsverweigerung, romantische Verklärung und organisierte Schönfärberei haben den Konflikt mit der Weidetierhaltung eskalieren lassen“, so der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes, Eberhard Hartelt. Ergebnis dieser verfehlten Politik sei ein ungebremst wachsender Wolfsbestand, der mittlerweile ein Mehrfaches des günstigen Erhaltungszustandes erreicht hat und im internationalen Vergleich herausragend hoch ist. Gleichzeitig müssten die Weidetierhalter in der Fläche das Handtuch werfen, weil deren Probleme nicht ernst genommen werden.

Herdenschutzmaßnahmen reichen nicht

„Dieser Konflikt mit dem Raubtier ist nicht allein mit Herdenschutzmaßnahmen zu lösen. Ohne Regulierung des Wolfsbestandes ist zudem keine Akzeptanz im ländlichen Raum möglich und die Haltung von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren auf der Weide in Deutschland wird zum Auslaufmodell“, warnte Hartelt.

Nach seiner Überzeugung ist der Wolf in Deutschland mit derzeit mehr als 2.000 Tieren als Teil der baltisch-osteuropäischen Population nicht gefährdet, der günstige Erhaltungszustand und die Grundlage für ein Bestandsmanagement sind erreicht. Im Jahr 2021 wurden 3.374 Weidetiere durch den Wolf gerissen, verletzt oder vermisst.

Der Deutsche Bauernverband fordert deshalb:

  • Meldung des günstigen Erhaltungszustands des Wolfes an die EU-Kommission.
  • Unverzügliche und unbürokratische Entnahme von „Problemwölfen und -rudeln“ nach geltendem Naturschutzrecht in den Ländern.
  • Ausweisung von wolfsfreien Gebieten, in denen die Ansiedlung des Wolfes verhindert wird.
  • Festlegung einer Entnahmequote und Schaffung eines Bestandsmanagements nach dem Koalitionsvertrag der Regierungsfraktionen. Die Erfahrungen anderer europäischer Mitgliedsstaaten sollten hierfür berücksichtigt werden.
  • 1:1 Umsetzung aller Spielräume des europäischen Naturschutzrechts in nationales Recht und Schaffung der Grundlagen für eine Regulierung des Wolfsbestandes im Bundesnaturschutzgesetz und im Bundesjagdgesetz.
  • Umstufung des Wolfes von Anhang IV zu Anhang V in der FFH-Richtlinie auf europäischer Ebene, da das hohe Schutzniveau nicht mehr geboten ist.
  • Volle Transparenz über den Wolfsbestand in Deutschland und Umstellung auf ein länderübergreifendes Wolfsmonitoring mit den Nachbarländern.
  • Überarbeitung des Rissbegutachtungsverfahrens in Anlehnung des niedersächsischen Verfahrens, mit Umkehr der Beweislast und unbürokratischer Auszahlung von Entschädigungen.

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