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BaWü: Verbände setzen auf Wolfsrissfonds und Herdenschutz

Sowohl das Land Baden-Württemberg als auch die betroffenen Verbände bereiten sich intensiv auf die Rückkehr der Wölfe vor. Auf einzelne Tiere ist das Land nach Einschätzung des NABU bereits heute gut eingestellt. Die größte Herausforderung besteht darin, tierhaltende Betriebe zu unterstützen.

Lesezeit: 3 Minuten

Sowohl das Land Baden-Württemberg als auch die betroffenen Verbände bereiten sich intensiv auf die Rückkehr der Wölfe vor. Auf einzelne Tiere ist das Land nach Einschätzung des NABU bereits heute gut eingestellt.


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Die größte Herausforderung sieht der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann darin, tierhaltende Betriebe zu unterstützen. „Die meisten Schäfereien stehen bereits heute mit dem Rücken an der Wand, eine weitere Belastung – etwa durch den Wolf – könnte sie zur Aufgabe zwingen. Deshalb haben wir uns mit anderen Verbänden zusammengeschlossen, um durch Wölfe gerissene Nutztiere schnell und unbürokratisch zu entschädigen. Und deshalb kooperieren wir mit dem Landesschafzuchtverband, um den Herdenschutz zu verbessern. Natürlich freue ich mich, dass die Wölfe langsam zurückkommen. Zugleich ist aber auch klar: Unsere Natur braucht Schafherden als vierbeinige Landschaftspfleger“, erklärt Baumann.

 

Den Ausgleichsfonds Wolf Baden-Württemberg („Wolfsrissfonds“) tragen und finanzieren neben dem NABU der Landesnaturschutzverband, der BUND Baden-Württemberg, EuroNatur, Landesjagdverband und der Ökologische Jagdverband zu gleichen Teilen. Der Ausgleichsfonds wurde nach dem Nachweis eines in Lahr überfahrenen Wolfs von den Naturschutzverbänden gefüllt. Derzeit verwaltet ihn der NABU.


„Wir wollen gemeinsam Verantwortung für die tierhaltenden Betriebe übernehmen und gehen dabei in Vorleistung, damit niemand lange auf staatliche Entschädigungszahlungen warten muss“, erklärt Baumann. Nachweislich durch den Wolf gerissene Tiere werden über den Rissfonds schnell finanziell ersetzt. Das Land fördert diese Erstattung im Nachgang mit 70 %. 30 % der Schadenssumme schultern die Verbände selbst.


„Die Gelder des Ausgleichsfonds Wolf müssen den Schäferinnen und Schäfern tatsächlich zur Verfügung stehen. Sie dürfen nicht mit anderen landwirtschaftlichen Beihilfen verrechnet werden, die unter die ‚de minimis-Regelung‘ fallen.“

 

Um die Schafhaltung in Baden-Württemberg zu stärken, kooperieren Landesschafzuchtverband (LSV) und NABU seit 2014. Hierzu gehört auch die Frage, wie Schafrisse durch den Wolf schon im Vorfeld verhindert werden können – nach dem Motto: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Unter Leitung des LSV erproben die beiden Verbände in einem Projekt gemeinsam Möglichkeiten, um Schaf- und Ziegenherden vor Wölfen zu schützen, etwa mit mobilen Zäunen und Herdenschutzhunden.


„Wir benötigen einen praktikablen Herdenschutz, der hier bei uns in Baden-Württemberg funktioniert“, erklärt LSV-Geschäftsführerin Anette Wohlfarth. „Zwar liegen aus anderen Bundesländern bereits Erfahrungen vor, die Voraussetzung hier bei uns im Südwesten sind jedoch andere: Wir haben hier oft noch die traditionelle Wanderschäferei, während in anderen Regionen meist gekoppelt wird. Außerdem ist die Landschaft eine andere: Steile Wacholderheiden auf der Alb sind mit dem flachen Brandenburg kaum zu vergleichen und stellen ganz andere Herausforderungen an den Herdenschutz.“ Modellhaft erproben LSV und NABU daher in einem vom Land geförderten Projekt in vier Betrieben, wie Herden wirkungsvoll mit Zäunen und Hunden geschützt werden können.


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