Um Klarheit in den Bayern-Ei-Skandal zu bekommen, will der Untersuchungsausschuss im Landtag voraussichtlich 74 Zeugen – darunter auch Ministerpräsident Horst Seehofer - hören. Es gebe Anhaltspunkte auf mögliche Verbindungen des Ex-Bayern-Ei-Chefs zu Politikern der CSU, teilte die SPD-Landtagsfraktion am Dienstag mit. Als ehemaliger Bundeslandwirtschaftsminister sei Seehofer möglicherweise in die Vorgänge involviert gewesen, berichtet das Straubinger Tagblatt.
Auch Umweltministerin Ulrike Scharf, ihr Vorgänger Marcel Huber und Justizminister Winfried Bausback stehen auf der Zeugenliste, wie die Ausschuss-Vorsitzende Mechthilde Wittmann (alle CSU) laut der Zeitung bestätigt habe. Im Ausschuss will die Opposition mit rund 350 Fragen den Lebensmittelskandal von vor drei Jahren aufklären.
In mehreren europäischen Ländern waren im Sommer 2014 Menschen an Salmonellen erkrankt; mindestens ein Mensch soll an den Folgen gestorben sein. Die Behörden und die Staatsregierung sehen sich unter anderem mit dem Vorwurf konfrontiert, sie hätten früh von dem Skandal um die niederbayerische Firma Bayern-Ei gewusst, die Bevölkerung aber nicht gewarnt.